Freitag, 2. Februar 2007

Charlie Chaplin: Der erste Weltstar des Films


Video "Charlie Chaplin" (Boxkampf)
http://www.youtube.com/watch?v=zskO9O3hF78

Wiesbaden (internet-zeitung) - Charles Spencer Chaplin (Charlie Chaplin), geboren am 16. April 1889 in London, (Großbritannien), gestorben am 25. Dezember 1977 in Vevey (Schweiz), gilt als erster Weltstar des Films. Er wurde früh Waise, wanderte nach Amerika aus und arbeitete dort als Tänzer, Sänger und Pantomime.

In einer Bühnenshow, in der Chaplin einen betrunkenen Randalierer mimte, fiel er Mack Sennett, dem Boß der Keystone-Filmgesellschaft, wohltuend auf. Innerhalb eines Jahres bei Keystone drehte Charlie ingesamt 35 Slapstick-Filme für eine Gage von 175 Dollar pro Woche und wurde immer bekannter.

1915 wechselte Chaplin von Keystone zu Essenay, wo er pro Woche 1250 Dollar Gage erhielt. Im April 1915 kam Charlies erstes großes Meisterwerk "Tramp" in die Kinos. 1916 verdiente er bereits 10.000 Dollar pro Woche plus hohe Sonderprämien. Nun war er ein Superstar.

Zusammen mit Douglas Fairbanks und Mary Pickford gründete Chaplin 1919 die erfolgreiche Hollywood-Gesellschaft "United Artists Corporation". Sein Film "Goldrausch" (1924) galt als bis dahin bester Film aller Zeiten. Trotz dieser und anderer Erfolge gewährte ihm Hollywood nur widerwillig 1928 einen Spezial-Oscar "für Vielseitigkeit und Genie". Einen normalen Oscar bekam Charlie nie.

1937 lieferte Chaplin den Streifen "Moderne Zeiten" noch als Stummfilm ab. Erst 1940 öffnete er sich mit "Der große Diktator" spät dem Tonfilm.

Chaplin hatte eine Vorliebe für sehr junge Frauen. Seine erste Frau, die er 1918 heiratete hieß Mildred Harris und war damals erst 16. Auch Lolita MacMurray war noch eine "sweet sixteen", als Charlie sie 1924 ehelichte.

Seine dritte Ehe mit Paulette Goddard, die er 1933 als 44-Jähriger mit der 19-Jährigen eingegangen war, hielt Chaplin drei Jahre lang geheim. Nach der Scheidung von Paulette Goddard 1942 wurde Charlie in verschiedene Prozesse verwickelt, die er zumindest vor dem Gesetz gut überstand, mit Ausnahme eines Vaterschaftsprozesses, den Joan Barry gegen ihn geführt hatte.

Das Ende für Chaplins unstetes Privatleben kam erst durch Ehefrau Nr. 4: Oona, eine Tochter des berühmten amerikanischen Dramatikers Eugene O'Neill. Zur Zeit der vierten Hochzeit 1943 war Chaplin 54 Jahre alt, seine Braut erst 17. Das bekannteste der acht Kinder aus dieser Ehe wurde die Tochter Geraldine, die ihrer Mutter sehr ähnlich sieht und jahrelang mit bedeutenden Regisseuren in großen Filmen arbeitete.

Im Oktober 1947 musste Chaplin wiederholt vor dem "Komitee für unamerikanische Aktivitäten" aussagen. FBI-Chef J. Edgar Hoover versuchte, Charlie, der immer noch die britische Staatsanhörigkeit besaß, die Aufenthaltsgenehmigung zu entziehen.

Am 18. September 1952, zu Beginn der so genannten „McCarthy-Ära“, verließ Chaplin die USA für einen Kurzbesuch in England, wo sein Films "Rampenlicht" Weltpremiere hatte. Als FBI-Chef Hoover davon erfuhr, verhinderte er durch ein Verfahren wegen subversiver Tätigkeiten Charlies Rückkehr in die USA.

Chaplin beschloss, in Europa zu bleiben. Er zog im Dezember 1952 in die Schweiz und ließ sich im Anwesen Manoir de Ban oberhalb Corsier-sur-Vevey am Genfer See nieder. 1972 kehrte Charlie noch einmal kurz zur Verleihung eines Ehren-Oscars in die USA zurück.

George Bernd Shaw rühmte den 1977 gestorbenen Charlie Chaplin mit den Worten: "Er ist das einzige Genie, das der Film bisher hervorgebracht hat."