Samstag, 7. April 2007

Dudelstopp - Musik ohne Zwang

Pressemitteilung von htpt://www.moderne21.de (Aktionskunst aus Berlin):

Unter dem Titel "Dudelstopp - Musik ohne Zwang" unterstützt die Plattform "moderne21" im Frühjahr 2007 ein Projekt zur Huldigung des Phänomens "Stille" in einer von den staatlich gestützten Anmaßungen des Lärms geplagten Umwelt:



Die Regeln für das Trauerspiel der akustischen Umweltverschmutzung in Deutschland - ein profitables Geschäft für wenige Nutznießer- stehen seit vielen Jahren fest: Überall, wo in Kaufhäusern Konsumenten mehr oder weniger unfreiwillig mit den Werken von Xavier Naidoo oder Christina Aguilera beschallt, wo in den Wartezimmern der Arztpraxen ohnehin kranke Menschen noch zusätzlich mit Dudelradio auf HundertKommaKrampf geschwächt werden und wo in Restaurants und Bars von den Besuchern trotz Bushido oder Pur tapfer gute Miene zum bösen Spiel zu machen versucht wird, kassieren die GEMA und in ihrem Gefolge die Medienverlage Gebühren für die vor vielen ungefragt aufgeführte Musik.

Meinungsmacher, Politiker und Wirtschaftslobbyisten behaupten leider nach wie vor das Erwünschtsein allgegenwärtiger Beschallung und entmutigen so Millionen Geschädigte, sich gegen die Auswüchse öffentlicher Berieselung zur Wehr zu setzen.

In die immer wieder verschleppte Debatte um aufgedrängte Klangerzeugnisse kommt jedoch seit einiger Zeit erneut Bewegung: Gestützt von moderne21 wird erstmals öffentlich über die UMKEHR der Vergütungsprinzipien nachgedacht, wonach Pauschalzahlungen an die durch unfreiwilligen Musikkonsum ge-schädigten Hörer entrichtet werden könnten. Die Musikindustrie ist daher aufgerufen, auf die Bürger zuzugehen und die von ihr verursachten und leider nach wie vor vom Staat gestützten akustischen Zumutungen auf ein erträgliches Maß zurückzufahren - und sei es nur, um die möglicherweise sonst bald fälligen Zahlungen an die Geschädigten einzudämmen.