Mittwoch, 16. Mai 2007

Viele Kinder sind psychisch auffällig

Kinder

Wiesbaden (internet-zeitung) – Zu teilweise sehr bedenklichen Erkenntnissen gelangte das Robert-Koch-Institut bei einer Studie, für die von 2003 bis 2006 nahezu 18.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland untersucht wurden. Demnach gab es bei 17,8 Prozent der Jungen und bei 11,5 Prozent der Mädchen Hinweise auf Verhaltensauffälligkeiten. Zu den häufigsten Problemen gehörten emotionale Schwierigkeiten und Hyperaktivität. Jeder zehnte Junge zeigte Anzeichen für Hyperaktivität, bei Mädchen waren es 4,8 Prozent.

Sehr alarmierend sind auch die Ergebnisse einer Teilstudie zur psychischen Gesundheit. Für diese Untersuchung ließ das Koch-Institut rund 2.900 Familien mit Kindern von sieben bis 17 Jahren intensiv zum seelischen Wohlbefinden befragen. Das erschreckende Ergebnis: Bei 21,9 Prozent aller Kinder und Jugendlichen fand man Hinweise auf psychische Auffälligkeiten.

Beunruhigend ist auch: Zehn Prozent der Kinder leiden unter Ängsten, 7,6 Prozent unter Störungen des Sozialverhaltens und 5,4 Prozent unter Depressionen. Ungünstiges Familienklima und niedriger sozioökonomischer Status gelten als die wichtigsten Risikofaktoren für Verhaltensauffälligkeiten. Nicht alle betroffenen Kinder würden behandelt, hieß es.

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter chronischen Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Asthma und Allergien, teilte das Gesundheitsministerium mit. 15 Prozent der Kinder zwischen drei und 17 Jahren gelten als übergewichtig, 6,3 Prozent sogar als fettleibig. Die Fettleibigkeit soll von der Bundesregierung mit einem Fünf-Punkte-Programm bekämpft werden, das Verbraucherminister Horst Seehofer kürzlich vorstellte.