Montag, 6. Oktober 2008

Ausstellung über Sesshafte und Fahrende im Rätischen Museum Chur

Chur (internet-zeitung) - "Puur und Kessler" so lautet die jenische bzw. nicht-jenische Bezeichnung für die jeweils anderen: Der "Puur" steht für die sesshafte Bevölkerung. "Kessler", die Berufsbezeichnung des Pfannenflickers, wurde verallgemei-nernd auf die fahrende Minderheit angewendet. Deren Lebensweise galt als unvereinbar mit den herrschenden Gesellschaftsidealen.

Die Ausstellung "Puur und Kessler" im Rätischen Museum Chur beleuchtet vom 19. September 2008 bis zum 25. Januar 2009 die Beziehungen zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen in Graubünden, wo besonders viele Fahrende, bzw. Jenische lebten. Gezeigt werden das Zusammenleben und -arbeiten von "Puuren" und "Kesslern", ebenso wie die Diskriminierungen, mit denen Fahrende konfrontiert waren. Sie gipfelten in den systematischen Kindswegnahmen durch das Pro Juventute-Hilfswerk "Kinder der Landstrasse". Von den 586 betroffenen Kindern stammten 294 aus Graubünden.

Ausstellung und Begleitprogramm in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kulturforschung Graubünden igk.

Öffentliche Führung
Dienstag, 7. Oktober 2008, 12.15 Uhr