Mittwoch, 5. November 2008

Video: "Glaubenssachen | Die Kirchensendung"



Video: "Glaubenssachen | Die Kirchensendung" von "deutschewelle" bei Youtube
http://de.youtube.com/watch?v=ZirJR9eOW8s

Beschreibung des Videoclips:

Pskow - die sozialste Stadt Russlands

Jeden Werktag morgens um sieben fährt Michail Semjonov zehn Kilometer quer durch die Stadt, im Rollstuhl älterer Bauart, von Hand angetrieben. Der 26-Jährige arbeitet in einer Werkstatt für Behinderte. All das ist in Russland keine Selbstverständlichkeit.
Denn Üblicherweise werden in Russland "sozial auffällige" Menschen in so genannte Internate eingewiesen. Als sozial auffällig gelten Behinderte, Waisen, psychisch Kranke, auch Strafentlassene und Obdachlose. Die Internate sind eher eine Art Gefängnis als eine Fürsorgeeinrichtung für Menschen, die Hilfe brauchen. Dieses System ist ein Erbe aus sozialistischen Zeiten. Der Ideologie nach durfte es Menschen mit Problemen gar nicht geben. Solche "Elemente" wurden weggesperrt.
In Pskow allerdings, einer 200 000-Einwohner-Stadt südwestlich von Sankt Petersburg, gelten die Internate als Auslaufmodell. Angestoßen von einer deutschen evangelischen Initiative werden dort schon seit über 15 Jahren modellhafte Einrichtungen geschaffen. In einem Heilpädagogischen Zentrum zum Beispiel besuchen Kinder mit geistigen und körperlichen Behinderungen die Schule. Erwachsene Behinderte finden in Werkstätten Arbeit. Wohnungen werden rollstuhlgerecht umgebaut. Inzwischen gibt es sogar ein Hospiz, das Raum zum würdigen Sterben bietet. Noch im Amt als Präsident gab Vladimir Putin Pskow das Etikett "Sozialste Stadt Russlands".
Doch als solche ist Pskow immer noch eine Ausnahme. Vielerorts wächst in Russland die soziale Spannung. Die Schere zwischen gigantischem Reichtum bei Wenigen und bitterer Armut bei Vielen geht immer weiter auseinander. Darum hat die deutsche Initiative Pskow in einer fünfjährigen Fortbildung Ärzte, Psychologen, Pflegekräfte zu Multiplikatoren ausgebildet. Jetzt wurden die Diplome überreicht. Die Multiplikatoren dürfen für die Arbeit mit Behinderten ausbilden und sollen die Ideen von Pskow in anderen russischen Gegenden verbreiten.
Der Film berichtet über einige der sozialen Projekte und stellt Menschen vor, die davon profitieren