Freitag, 20. Mai 2011

EU-Ministerrat ernennt Pilsen offiziell zur Kulturhauptstadt 2015














Pilsens Oberbürgermeister erwartet vier Jahre „harte und geduldige Arbeit“ beim Wandel hin zu einer „modernen, innovativen, kreativen, gebildeten, offenen und freundlichen“ europäischen Kulturmetropole.


Brüssel/Pilsen (ce-press - internet-zeitung) – Eine Überraschung war die Entscheidung in Brüssel nicht, dennoch löste sie im rund 1.000 Kilometer entfernten tschechischen Pilsen großen Jubel aus: Bei ihrem Treffen gestern in Brüssel haben die EU-Kulturminister beschlossen, dass der böhmischen Biermetropole Pilsen der Titel als „Europas Kulturhauptstadt 2015“ verliehen wird. Der Ministerrat bestätigte damit eine Empfehlung der europäischen Kommmission aus dem vergangenen Herbst.

Pilsens Oberbürgermeister Martin Baxa übersprühte nach Bekanntwerden des Brüsseler Votums auf einem Transparent das Wort „Kandidatenstadt“ und erhob gemeinsam mit dem Chef des Pilsner Bewerbungskomitees, Milan Svoboda, und Mitarbeitern das Glas. „Wir stehen vor Jahren harter und geduldiger Arbeit des Wandels in eine moderne, innovative, kreative, gebildete, offene und freundliche Stadt“, sagte der Pilsner Oberbürgermeister in einer ersten Reaktion. Er hob den breiten gesellschaftlichen Rahmen der Pilsner Kandidatur hervor und war überzeugt, dass Pilsen von dem Titel profitieren werde. „Der Titel als Kulturhauptstadt Europas ist prestigeträchtig“, sagte er. Tschechiens Kulturminister Jiri Besser sieht in dem Titel eine Art „kulturelle Präsidentschaft“ Europas. „Diese Chance wollen wir nicht nur für die Präsentation Pilsens, sondern der gesamten Tschechischen Republik nutzen“, erklärte er in Brüssel.

Überzeugt hat die mit rund 170.000 Einwohnern viertgrößte Stadt in der Tschechischen Republik den Ministerrat der Europäischen Union nicht nur mit einer Reihe ambitionierter und einzigartiger Kulturprojekte, sondern auch mit der umfassenden Philosophie, die hinter dem Konzept steht: Unter dem Motto „Pilsen, öffne Dich“ wollen die Stadtväter möglichst viele Bewohner der Stadt aktiv einbinden und ihnen Lust auf Kultur, auf Europa und Internationalität machen.