Donnerstag, 23. Juni 2011

"Big Brother" aus Regensburg

Insgesamt 1800 digitale Videokameras und ebenso viele Rekorder passen im Las Vegas Sands Casino in Macau an der Bucht von Hongkong auf 620 Spieltische und rund 1000 Slot-Machines auf, damit nicht falsch gespielt, Automaten geplündert oder heimlich Kassen geleert werden. Foto: obx-news


Ob Spielcasinos, Goldminen, Banken oder Flughäfen: Rund um die Welt sorgen Überwachungskameras aus der Donaumetropole für Ordnung.


Regensburg (obx - internet-zeitung) – Ob auf einer Sightseeing-Tour zwischen den Pyramiden von Gizeh oder bei einem Ausflug in die Spielhöllen von Las Vegas: Rund um den Globus wachen digitale Augen „Made in Germany“ darüber, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Die Firma Dallmeier mit Sitz im ostbayerischen Regensburg gilt heute als weltweit führender Anbieter für innovative Video-Überwachungslösungen. Einkaufzentren, Fußballstadien, Gold- und Platin-Minen: Dallmeiers Kameras haben vieles im Blick. Jetzt hat das Unternehmen eine neue „Superkamera“ mit bisher unerreichter Auflösung entwickelt.

Hobby-Fotografen kennen das Problem: Bei der Vergrößerung von Bildausschnitten geht früher oder später die Qualität flöten – das Foto wird „pixelig“. Ein Problem, das besonders in der Videoüberwachung störend wirkt – soll doch eine Kamera einen möglichst großen Raum überblicken und dennoch detailgenaue Aufnahmen von verdächtigen Personen und Objekten auch in großer Distanz liefern.

Dieses „Auflösungsproblem“ hat ein weltweit führender Anbieter von Sicherheitstechnik aus Regensburg jetzt erheblich entschärft: Mehr als 200 Megapixel leistet eine neue Überwachungskamera der Firma Dallmeier – das ermöglicht beispielsweise die Identifikation eines Gesichtes in mehr als 100 Metern Entfernung bei normalem Tageslicht und gleichbleibender Schärfe, sagt Firmenchef Dieter Dallmeier. Zum Vergleich: Bildsensoren modernster Profi-Digitalkameras leisten aktuell rund 24 Megapixel.

Doch nicht nur die Qualität der Kameras, auch die intelligente Software, mit der die aufgezeichneten Überwachungsbilder analysiert werden, haben Dallmeier erfolgreich gemacht: Ein Koffer, der beispielsweise unbewacht an einem Bahnsteig oder im Flughafen stehen bleibt, löst automatisch einen vorsorglichen Alarm aus – es könnte schließlich ein Terroranschlag dahinter stecken. Auch bei auffälligem Verhalten von Personen in Banken oder Supermärkten, das auf einen Überfall oder Diebstahl hindeutet, warnt das System die Wachleute. Durch ein spezielles Verfahren und Wasserzeichen in den Bildern sind die Aufzeichnungen der Dallmeier-Kameras sogar vor Gericht als Beweismittel zugelassen.

Solche Erfolge sprechen sich herum: Sicherheitstechnik aus Regensburg ist weltweit im Einsatz. Die elektronischen Wächter im derzeit größten Spielcasino der Welt stammen ebenfalls aus der Donaumetropole. Insgesamt 1800 digitale Videokameras und ebenso viele Rekorder passen im Las Vegas Sands Casino in Macau an der Bucht von Hongkong auf 620 Spieltische und rund 1000 Slot-Machines auf, damit nicht falsch gespielt, Automaten geplündert oder heimlich Kassen geleert werden.

Dass sein vor 25 Jahren gegründetes Unternehmen heute so erfolgreich ist, hat Firmengründer Dieter Dallmeier seinem Gespür zu verdanken. Als Anfang der neunziger Jahre alle Konkurrenten noch auf Videokassetten und bergeweise Archivstapel setzten, brachte er das erste digitale System auf den Markt. Dieser Schritt erwies sich als Schlüssel zu Großprojekten rund um den Erdball. Heute operiert Dallmeier mit seinen rund 250 Mitarbeitern in mehr als 60 Ländern und hat Auslandsniederlassungen in Großbritannien, Frankreich, Spanien, China, der Schweiz und den USA.