Mittwoch, 15. Juni 2011

Buchtipp: Freiraum für die Liebe













Freiraum für die Liebe
Nähe und Abstand in der Partnerschaft
Von Wolfgang Krüger

Wir suchen Nähe und brauchen gleichzeitig unsere Freiheit. Das ist der Kernkonflikt der Liebe. Am Anfang sind wir ein Herz und eine Seele. Wir können uns kaum vom anderen trennen. Aber bald brauchen wir wieder mehr Abstand und Nähe-Distanz-Konflikte durchziehen dann jede Liebesbeziehung

- Sie will mit ihm reden, ihm wird das zu viel und zieht sich in den Hobbykeller zurück
- Er will abends mit ihr schlafen, sie ist verstimmt
- Sie bringt ihm dann am nächsten Morgen frische Brötchen und signalisiert Nähe
- Sie umarmt ihn dann fest – ihm wird das zu viel und redet von seiner Steuererklärung
- Er merkt zum Abschied, wie traurig sie schaut und gibt ihr einen zarten Kuss…
- Und am Abend sitzen sie auf dem Balkon, halten sich im Arm und reden…

Das ist ein dramatisches Drehbuch von Nähe und Distanz, das es in jeder Partnerschaft gibt. Deshalb müssen wir lernen, geschickt durch die vier Brücken der Nähe: Intensives Küssen, Zärtlichkeiten, leidenschaftliche Sexualität und offene Gespräche immer wieder Nähe herzustellen. Wir müssen aber auch die Distanzbedürfnisse des Partners respektieren. Wenn sich dieser bedrängt fühlt, wird er immer flüchten. Die Kunst der Liebe darin, dass man eine stabile Nähe herstellt, dem anderen aber ausreichend Freiheit lässt. Doch dies funktioniert nur, wenn die Nähe-Distanz-Muster schon am Beginn der Liebe halbwegs übereinstimmen. Diese Muster lassen sich nur begrenzt ändern, weil sie auch dem Sicherheitsstreben eines Menschen entspringen.

Um den Freiheitsbedürfnissen des Partners erfolgreich umzugehen, muss man eine große emotionale Sensibilität erwerben. Und dann sollte man die goldenen Regeln der Nähe beherzigen:
- Dazu gehören z.B. das Gummibandprinzip (Ich komme, wenn Du gehst),
- ich muss die Distanz des Partners grundsätzlich respektieren
- man muss eigene Freundschaften haben (damit man über einen sozialen Handlungsspielraum verfügt
- Man muss einen Schwerpunkt in sich selbst finden, um die Nähe zum anderen auszuhalten
- Wir müssen gelegentlich Werbungsoffensiven unternehmen, vor allem durch Anerkennung
- Und dies müssen wir immer wieder überprüfen, weil jeder Partner andere Nähemuster hat.
- Und wenn dies alles nicht hilft, entstehen Notmuster der Nähe
- Wir werden krank, depressiv und manchmal ist auch eine Schwangerschaft der Versuch, eine Nähe herzustellen …
Die Nähe ist der stabile Klebstoff der Liebe, doch dieser kann in Belastungssituationen verloren gehen. Allerdings überwiegt heutzutage bei vielen Menschen der Wunsch nach Freiheit, sie haben eine massive Rückzugsneigung und eine große Trennungsbereitschaft. Vor allem in Konfliktzeiten wird dann nicht genügend Nähe aufrechterhalten. Der häufigste Trennungsgrund ist daher mit 37 % der Verlust an Nähe. Denn letztlich suchen wir in einer Liebesbeziehung doch eine verbindliche Nähe. Und so leben nach 18 Trennungs-Monaten 70 % der Frauen wieder in einer Bindung und über 15 % sind sogar in der Lage, mit dem früheren Partner befreundet zu sein.














Dr. Wolfgang Krüger: Freiraum für die Liebe
Kreuz Verlag,
14,95 Euro
Rezensionsexemplare bei: Thiele @ herder.de
Kontaktadresse für Interviews:
krueger-berlin @ web.de
http://www.dr-wolfgang-krueger.de
Telefon: 030/397.42.592

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Leseprobe:
http://www.dr-wolfgang-krueger.de/probe_freiraum.html

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Bestellung bei:
http://www.amazon.de/Freiraum-f%C3%BCr-die-Liebe-Partnerschaft/dp/345161068X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1307964922&sr=8-1