Freitag, 24. Juni 2011

Schnupper-Vorlesung im Nachbarland














Besuch beim Nachbarn: 30 Studenten der Hochschule Regensburg haben mit ihrem Professor Markus Bresinsky einen Ausflug in die Partnerstadt Pilsen gemacht und sich über die deutsch-tschechische Zusammenarbeit informiert. Foto: ce-press


30 Regensburger Hochschüler haben sich über die ostbayerisch-westböhmische Zusammenarbeit informiert.


Pilsen (ce-press - internet-zeitung) – Wie funktioniert eigentlich das Ausbildungssystem in Tschechien? Sind das tschechische und das deutsche Abitur vergleichbar? Und welche kulturellen Unterschiede bestimmen die Zusammenarbeit der beiden Länder? Diese und viele weitere Fragen haben 30 Studenten des Studiengangs „Internal Relations and Management“ von der Fachhochschule Regensburg bei einem Besuch in der tschechischen Partnerstadt Pilsen gestellt. Antworten gab es von Karla Zajíckova, Leiterin des Pilsener Büros von „Wir sind Europa!“, einem Gemeinschaftsprojekt der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kehlheim und der Bezirkswirtschaftskammer Pilsen. „Die Studenten waren sehr interessiert an Tschechien“, meint Richard Brunner, Leiter von „Wir sind Europa!“ bei der IHK in Regensburg.

„Ich hätte nie gedacht, dass es so große Unterschiede in der Ausbildung zwischen Deutschland und Tschechien gibt“, sagt die Studentin Anna Lodermeier. Anders als hierzulande, bewerben sich Auszubildende in Tschechien erst nach ihrer Berufsschulzeit bei einem Betrieb. Neben der Diskussion solcher länderspezifischer Unterschiede, haben die Studenten auch einen Einblick in die zahlreichen grenzüberschreitenden Projekte von „Wir sind Europa!“ bekommen – ein Schwerpunkt in diesem Jahr: Das Kompetenznetzwerk Mechatronik Ostbayern, das auch mit entsprechenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bezirk Pilsen vernetzt werden soll. Außerdem im Fokus: Die vollständige Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für tschechische Arbeitnehmer und die Erstellung einer Standortbroschüre, die die Vorzüge des grenzüberschreitenden Wirtschaftsraums Ostbayern-Westböhmen darstellt.

„Wir sind Nachbarn, und deshalb sollten wir so viel wie möglich zusammenarbeiten“, begrüßt die Studentin Julia Hecht die Vielzahl der deutsch-tschechischen Initiativen. Auch persönlich hat ihr das Treffen in Pilsen den Nachbarn im Osten etwas näher gebracht. „Vorher habe ich nie darüber nachgedacht, aber jetzt kann ich mir vorstellen, ein Auslandsjahr in Prag zu verbringen“, sagt Hecht.

Zum Abschluss des Besuches hat Projektmanager Petr Simon Professor Markus Bresinsky und seinen Studenten die Planungen für Pilsen als Kulturhauptstadt 2015 vorgestellt. „Das klang sehr spannend und abwechslungsreich“, sagt Anna Lodermeier. Sicher ein guter Grund, dem Nachbarn im Osten mal wieder einen Besuch abzustatten.