Freitag, 29. Juli 2011

Internationales Forum Mechatronik: deutsch-tschechische High-Tech-Offensive













High-Tech Fabelwesen: Der Further Drache von den Drachenstich-Festspielen in Ostbayern ist ein Meisterstück der Mechatronik. Vom 21.-22. September findet in Cham das Internationale Forum Mechatronik statt. Foto: ce-press / Stadt Furth im Wald


Im ostbayerischen Cham tauschen sich Unternehmen über Trends der Mechatronik aus – neu dabei: das Cluster Mechatronik der Pilsner Region.


Cham/Pilsen (ce-press - internet-zeitung) – Ab 5. August reißt er wieder sein furchterregendes Maul auf und speit Feuer, dass den Zuschauern ein Schauer über den Rücken läuft – der Further Drache bei den Drachenstich-Festspielen im ostbayerischen Landkreis Cham. Unter der täuschend echten Fassade dieses Fabelwesens steckt Hochtechnologie. Viele Disziplinen waren notwendig, um den weltweit ersten vierbeinigen Lauf-Robotor zu entwickeln: Unter anderem Mechanik, Elektronik und Informatik, kurz Mechatronik. Im Kompetenznetzwerk Mechatronik Ostbayern haben sich über 30 Unternehmen verschiedener Branchen zusammengeschlossen, um Spitzenleistungen wie den Further Drachen zu ermöglichen. Die Kooperation geht von der Ausbildung über Forschung und Entwicklung bis zur Produktion. Vom 21.-22. September veranstaltet das Kompetenznetzwerk Mechatronik Ostbayern gemeinsam mit dem bayernweiten Cluster Mechatronik & Automation und Partnern aus Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz das Internationale Forum Mechatronik in Cham. Erstmals dabei: Vertreter des jüngst neu gegründeten Cluster Mechatronik aus dem tschechischen Pilsen.

Ob Präzisionsgelenke, Sensortechnik oder moderne Produktionsmethoden – viele Trends und Themen werden auf dem Internationalen Forum Mechatronik diskutiert und präsentiert. Warum diese Kooperation immer wichtiger wird, zeigt schon ein Blick in die Elektronikfachmärkte: Von der Waschmaschine bis zum Smartphone – kaum ein Produkt kommt heute noch ohne Mechatronik aus. Auch Autos sind neben der Mechanik längst vollgepackt mit Software, Elektronik und Sensortechnik: Vom Abstandsmesser über den Regensensor bis zur Einparkhilfe.

„Mechatronik ist eine Herausforderung für die Unternehmen“, sagt Prof. Dr. Josef Weber, Vorstand für Technik und Entwicklung bei der Zollner Elektronik AG aus Zandt und Mitglied des Programm-Komitees für das Internationale Forum Mechatronik. „Die Betriebe müssen fächerübergreifende Teams organisieren und sich auch untereinander intensiv austauschen“. Genauso wichtig sei der enge Kontakt zu Forschungs- und Bildungseinrichtungen wie dem Technologie-Campus in Cham. Dafür bietet das jährliche Forum eine optimale Plattform.

Ein Novum auf der diesjährigen Konferenz: Erstmals sind auch Vertreter des jüngst im tschechischen Pilsen gegründeten Cluster Mechatronik mit dabei. Rund 2.500 Unternehmen sind heute in der Nachbarregion Pilsen in den Industriezweigen Maschinenbau, elektrische und optische Industrie sowie im Automobilzuliefer-Bereich tätig. „In den letzten Jahren ist die Bedeutung dieses Sektors stetig gewachsen“, sagt Professor Edvard Leeder, vom Lehrstuhl für Industrial Engineering and Management an der Westböhmischen Universität und Mitglied im Aufsichtsrat des neuen tschechischen Clusters.

Unterstützung im Vorfeld erhielten die Cluster-Initiatoren vom Projekt „Wir sind Europa!“, einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Initiative der Industrie- und Handelskammer Regensburg für Oberpfalz/Kelheim und der Bezirkswirtschaftskammer des Pilsner Bezirks. Auch der Geschäftsführer des Cluster Mechatronik & Automation Heiko Bartschat begrüßt das neue tschechische Cluster: „Wir haben uns im Vorfeld intensiv ausgetauscht und wollen den Kontakt auf dem Internationalen Forum Mechatronik weiter verstärken“, sagt er.