Montag, 29. August 2011

Ostbayern-Westböhmen: Neuer Investorenatlas soll grenzenlosen Erfolg beflügeln

Im Wettbewerb der Regionen Europas will die bayerisch-tschechische Grenzregion Ostbayern-Westböhmen alle Trümpfe ausspielen – und damit neue Investoren in die Region locken, die einst der Eiserne Vorhang trennte. Ein neuer, in seiner Form einmaliger deutsch-tschechischer Investorenatlas soll dabei helfen.


Regensburg/Pilsen (ce-press - internet-zeitung) – Die einzigartige Lage an der Schnittstelle des „alten“ und des „neuen“ Europas im Herzen des Kontinents, die gute Erreichbarkeit der Metropolen München, Wien und Prag, innovative Forschungszentren und qualifizierte Facharbeiter: Die grenzüberschreitende bayerisch-böhmische Region Oberpfalz-Kelheim/Westböhmen glänzt heute mit vielen Trümpfen im Wettbewerb der Regionen Europas und will diese in Zukunft noch offensiver ausspielen. Ein neuer zweisprachiger deutsch-tschechischer „Investorenatlas“ soll jetzt zusätzliche Unternehmen an den Premium-Standort am ehemaligen „Eisernen Vorhang“ locken.

„Jetzt, im 21. Jahrhundert ist unsere Region wieder Drehscheibe zwischen West und Ost – auf diesen Trumpf wollen wir setzen“, kündigte Dr. Jürgen Helmes, der Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg, jetzt an. Ostbayern gilt heute als Deutschlands Tor für die Zukunftsmärkte in Osteuropa, Westböhmen umgekehrt als Pforte zu den wichtigen Märkten in Deutschland und Westeuropa. Mehr als 1.000 Unternehmen wissen diesen grenzüberschreitenden Standortvorteil bereits heute zu nutzen – und sind sowohl in Ostbayern als auch in Westböhmen aktiv. Viele Unternehmen produzieren für den Weltmarkt, etliche davon grenzüberschreitend: von hochspezialisierten Kunststoffprodukten für die Medizintechnik (Gerresheimer) bis hin zu innovativen Automobil-Zulieferern (Mechatronik-Cluster Cham). Bester Beleg: Die Exportquote liegt nach IHK-Statistiken in manchen Landkreisen aktuell bei über 50 Prozent.

Beide Regionen glänzen seit dem Fall des Eisernen Vorhangs mit traumhaften Wachstumsraten und erreichen in Standort-Rankings regelmäßig Spitzenplätze – die Oberpfalz zuletzt als „Top-Aufsteiger“ in der Studie „Deutschland 2020“. Viele Unternehmen haben die Chance erkannt: Ostbayern und Westböhmen sind optimaler Ausgangspunkt, um sich im Herzen Europas und in der Nähe der Metropolen München, Nürnberg, Prag oder Wien zu positionieren. Ein dichtes Netz an Autobahnen – seit drei Jahren auch die einzige komplett fertiggestellte deutsch-tschechische Autobahnverbindung Nürnberg-Prag – garantieren optimale Erreichbarkeit. Seit 2009 beflügelt die von den Wirtschaftskammern beiderseits der Grenze initiierte Standortinitiative „Wir sind Europa!“ die Aktivitäten in der Grenzregion durch die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg.

In Ostbayern und Westböhmen wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Brücken über die Grenze geschlagen. Viele private Initiativen, Wirtschafts- und Hochschulkontakte verbinden die beiden Grenzregionen und schaffen ein enges, grenzüberschreitendes Netzwerk. „Gemessen auch an der Standortzufriedenheit gilt die Region heute als eine der Premium-Standorte in Mitteleuropa“, sagt Helmes. Der ostbayerische Raum Oberpfalz-Kelheim und der Pilsner Bezirk zählen zusammen rund 1,8 Millionen Einwohner und verfügen über eine Wirtschaftskraft von jährlich rund 40 Milliarden Euro.

„Gut ausgebildete, motivierte und vielfach zweisprachige Facharbeiter und Akademiker schaffen auf einem inzwischen grenzenlosen Arbeitsmarkt ein Zukunftspotenzial, das immer mehr Unternehmen zu schätzen wissen“, sagt Richard Brunner, der die grenzüberschreitende Standortinitiative „Wir sind Europa!“ bei der IHK Regensburg leitet. Vier Hochschulen in Regensburg, Amberg-Weiden und Pilsen arbeiten eng mit den Betrieben zusammen. Auch Toni Hinterdobler, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, bestätigt, dass die Öffnung der Grenzen für noch mehr Dynamik gesorgt habe. „Und die Menschen in der Oberpfalz nehmen diese Herausforderung an. Sie sind fleißig, leistungsbereit, flexibel, intelligent und erfindungsreich“, so Hinterdobler.

Gemeinsam wollen die Wirtschaftskammern im Dreiländer-Eck Deutschland-Tschechien-Österreich ihrer Region zum Aufstieg in die „Champions League“ der europäischen Wirtschaftsräume verhelfen – und für Investoren damit noch leichter zugänglich machen. Ein neuer „Investorenatlas“ macht interessierten Unternehmen den Einstieg leicht: Auf rund 30 Seiten listet er Ansprechpartner, Servicestellen und Behörden auf, die bei einer Niederlassung in Ostbayern oder Westböhmen wichtig sind. Ein zusätzlicher Guide informiert über juristische Fallstricke diesseits und jenseits der Grenze.