Montag, 12. November 2012

150 Jahre Befreiungshalle: neuer Glanz für das Symbol der deutschen Einheit


Rechtzeitig zum Start der Jubiläumsfeierlichkeiten im kommenden Jahr wird die Sanierung des ostbayerischen Prachtbaus in diesem Monat abgeschlossen.

Kelheim (obx) - Sie gehört zu den bekanntesten und prunkvollsten Baudenkmälern Bayerns: Die berühmte Befreiungshalle in Kelheim. 1863 fertig gestellt von Bayern-König Ludwig I. zu ehren der siegreichen Befreiungskriege gegen den französischen Welteneroberer Napoleon, zieht der Monumentalbau heute alljährlich über hunderttausend Touristen an. Zum 150-jährigen Jubiläum erstrahlt die Befreiungshalle jetzt in neuem Glanz: Nach dem Ende der Sanierungsarbeiten in diesem Monat ist der Prunkbau bereit für die Jubiläumsfeierlichkeiten mit zahlreichen Veranstaltungen im kommenden Jahr.

Nachdem lange Zeit Baugerüste und Kräne den Blick auf die Befreiungshalle getrübt haben, haben die Besucher jetzt wieder einen unverstellten Blick auf das einzigartige Denkmal. Hauptergebnis der Sanierung: Die Renovierung des spektakulären Kuppeldachs der Befreiungshalle für rund zwei Millionen Euro. Die vier Tonnen schwere Konstruktion aus Eisen und Glas mit acht Metern Durchmesser wurde mit Hilfe eines Krans ausgetauscht.

Auch der öffentliche Fußweg, der seit der Einweihung der Befreiungshalle in steilen Serpentinen von der Stadt Kelheim hinauf zum Monumentalbau auf dem Michelsberg führt, ist im vergangenen Sommer generalsaniert worden. In einigen Jahren soll noch die Erneuerung der prunkvollen Fassade der Befreiungshalle für rund 3 Millionen Euro folgen.

Der runde Bau empfängt seine Besucher mit großer Pracht: Im Innenraum reichen sich 34 Siegesgöttinnen aus edelstem weißem Marmor die Hände und stützen 17 vergoldete Schilde aus Bronze eingeschmolzener Geschütze aus den Befreiungskriegen gegen Napoleon zwischen 1813 bis 1815. Die Strebepfeiler der Außenfassade bekrönen 18 Kolossalstatuen als Allegorien der deutschen Volksstämme. Die Zahl 18 versinnbildlicht auch das Datum der Völkerschlacht bei Leipzig (18.10.1813), an dem die Truppen Napoleons vernichtend geschlagen wurden.

Die von den Architekten Friedrich von Gärtner und Leo von Klenze erbaute Befreiungshalle hat eine wechselvolle Geschichte: In der Zeit der Weimarer Republik zierte das Motiv der Befreiungshalle die Scheine des Notgeldes in den Zeiten der Inflation. Adolf Hitler missbrauchte den Bau als Projektionsfläche für seine großdeutschen Allmachtsfantasien. Mit der deutschen Wiedervereinigung gewann die Befreiungshalle erneut an Aktualität: als nationales Symbol deutscher Einheit in einem friedlichen Europa.

Das 150-jährige Jubiläum des frisch renovierten Prachtbaus wird im kommenden Jahr mit fast 50 Festveranstaltungen wie Konzerten, Ausstellungen und Vorträgen groß gefeiert. Mehr Informationen zum Festprogramm und zur Besichtigung der Befreiungshalle gibt es im Internet: http://www.schloesser-bayern.de unter Schlösser - Kelheim und http://www.kelheim.de/befreiungshalle