Montag, 10. Dezember 2012

Weihnachtliches Handwerk: Die "Krippen-Brüder" aus der Oberpfalz

Ostbayerns einzige professionelle Krippenbauer haben derzeit Hochsaison - produziert wird schon im Hochsommer.

Regendorf (obx) - Sie gehören seit jeher zur traditionellen Weihnachtsdekoration: Holzkrippen mit Maria, Josef und dem Christkind im Stall. Ein kleiner Handwerksbetrieb bei Regensburg ist einer der wenigen professionellen Krippenbauer der Republik. Bereits in dritter Generation füllen die Gebrüder Pindl alljährlich ihr Lager mit bis zu 700 selbstgebauten Krippen. Ob ländlich, orientalisch oder meterlange Spezialanfertigungen - auf Weihnachtsmärkten, in Schaufenstern und Privathäusern sind die Krippen aus der Oberpfalz ein echter Renner.

Zu ihrem sehr seltenen Beruf sind Richard und Peter Pindl aus Leidenschaft gekommen. Schon als Kinder haben die beiden Brüder ihrem Vater in der kleinen Familien-Werkstatt im Oberpfälzischen Regendorf beim Krippenbau geholfen. Später betrieben der gelernte Elektriker Richard und Bürokaufmann Peter das Geschäft mit den Krippen erst mal nebenbei. Doch die Nachfrage war so groß, dass sie vor über 15 Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit wagten.

Heute haben die Pindls das ganze Jahr über alle Hände voll zu tun, um dem großen Bedarf an Weihnachtskrippen in der Adventszeit gerecht zu werden. Selbst im Hochsommer stehen die "Krippen-Brüder" in der Werkstatt und schnitzen an Maria, Josef und dem Christkind.

Rund 20 Modelle in drei Standardgrößen von acht bis 15 Zentimeter Stall-Breite haben die Pindls im Angebot. Jedes Jahr kommen etwa zwei neue Modelle hinzu - von ländlich bis orientalisch, mit barocken Figuren oder eher modernen. Die Preise für die normalen Größen reichen von knapp 20 bis zu rund 300 Euro.

Auch Spezialanfertigungen sind für die Oberpfälzer Krippenbauer kein Problem. So bauten die Gebrüder Pindl beispielsweise für das Schaufenster eines Tiroler Geschäfts eine 2,5 Meter breite Krippe. Rund 14 Tage haben die Pindls für die 2000 Euro teure Weihnachtsdekoration gebraucht.

Die Adventszeit ist für Ostbayerns "Krippen-Brüder" alles andere als besinnlich. Rund 20 Prozent ihres Geschäfts machen die Pindls auf dem Regensburger Weihnachtsmarkt. Der Rest geht das ganze Jahr über an Privatpersonen und an Händler in Süddeutschland und bis nach Österreich.

Auch nach der hektischen "Krippen-Saison" im Dezember haben die Gebrüder Pindl kaum Zeit, sich einmal von ihrer Weihnachtsdekoration zu lösen. Nach dem Fest ist vor dem Fest: Im Januar ist schon wieder die erste Messe - für die neuen Krippen-Modelle zum Weihnachtsfest 2013.