Donnerstag, 28. März 2013

120 dB-Schul- und Kindergartenlärm sind Gift für Kinderohren

Studie belegt: Immer mehr Kinder leiden unter zunehmender "akustischer Umweltverschmutzung" / Lärm macht schlechte Noten / Regensburger Arbeitsgemeinschaft "Das gesunde Ohr" rät zu sanften Therapiemethoden für gestresste Kinderohren

Regensburg (obx) - Ob dröhnender Verkehr, Geschrei im Klassenzimmer oder wummernde Disko-Musik - besonders junge Menschen sind heute immer öfter starkem Lärm ausgesetzt. Nach einer Untersuchung des Hessischen Kultusministeriums leiden bereits 28 Prozent aller Kinder und Jugendlichen im Alter von 5 bis 18 Jahren an Hörstörungen. Hochgerechnet auf die Bundesrepublik bedeutet dies: Weit über 500.000 Kinder haben behandlungsbedürftige Hörprobleme. Die Regensburger Arbeitsgemeinschaft "Das Gesunde Ohr" warnt seit Jahren vor den Folgen der "akustischen Umweltverschmutzung". Neben dem Kampf für vermehrten Lärmschutz rät die Initiative des Regensburger Ohr-Spezialisten Dr. med. Lutz Wilden gerade bei geschädigten Kinderohren zu besonders sanften Therapie-Methoden wie der Behandlung mit dem Laser.

Während in der Welt der Erwachsenen an industriellen Arbeitsplätzen bereits ab einem Schallpegel von 80 Dezibel (dB) Lärmschutz vorgeschrieben ist, sind Kinder und Jugendliche alltäglich weit höheren Lärmbelastungen ausgesetzt. Schallpegel in großen Schulräumen wie Turnhallen und Pausenräumen erreichen 90 bis 120 dB. Lärmpegelmessungen in Kindergartengruppen ergaben Werte zwischen 80 dB beim Spielen und 120 dB beim Toben. Auch in normalen Klassenräumen wurden Geräuschpegel bis 87 dB gemessen. Die Folgen des "Dauerlärms": Auch Schüler, die nur einen geringen Hörverlust aufweisen, haben schon schlechtere Noten in Mathematik und Deutsch.

Die Autoren der Lärm-Studie fordern daher: "Lärmbelastungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Minimierung von Lärmbelastungen des täglichen Lebens ist daher dringend notwendig. Aufklärung und Prävention von Lärmbelastungen und deren Schäden müssten zu den vordringlichen Zielen der gesundheitsbewussten Pädagogik werden".

Dr. med. Lutz Wilden aus Regensburg, Initiator der Arbeitsgemeinschaft "Das gesunde Ohr", sagt dazu: "Wir sind froh, dass diese Daten und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen öffentlich diskutiert werden. Dies ist ganz im Sinne unserer langjährigen Arbeit zur Prophylaxe von und zur Selbsthilfe bei Hörschäden".

Die Hörorgane haben in einer von Lärm geprägten Zeit keine Chance mehr, sich zu regenerieren. "Zwar können sich Hörzellen wie andere Nervenzellen nicht durch Zellteilung erneuern, aber gerade deshalb sind sie von Natur aus mit einer starken individuellen Regenerationskraft ausgestattet", so Dr. Wilden.

Seine Arbeitsgemeinschaft rät persönlich die Probe aufs Exempel zu machen: "Wer sein Gehör einmal für mehrere Stunden mit Ohrstöpseln abschirmt, wird bemerken, dass er hinterher die Umgebungsgeräusche stärker wahrnimmt - also besser hört".

Wilden plädiert auch für den verstärkten Einsatz von Laser-Licht in der Therapie. Seit den 60er Jahren erforschen Wissenschaftler weltweit die Auswirkungen von Laserlicht auf Körperzellen. Low-Level-Laser-Therapeuten gehen davon aus, dass gezielt eingesetztes Laser-Licht in den Mitochondrien, den "Kraftwerken" der Zelle, eine verstärkte Energieerzeugung auslöst, welche der Zelle eine deutlich gesteigerte Eigenregeneration ermöglicht.

Nach Erfahrungen von Dr. Wilden kann dieser Prozess nicht nur die Hörfähigkeit fördern, sondern auch bei Hörstürzen, Gleichgewichtsstörungen und Tinnitus Linderung bringen. In der Schulmedizin in Deutschland wird diese komplementäre Behandlungsmethode allerdings nach wie vor kontrovers diskutiert.

Die Befürworter der Therapie verweisen aber auf zahlreiche Patientenberichte, wonach mit der Laserbehandlung konventionell austherapierten Patienten nachweislich geholfen werden konnte. "Die sogenannte Low-Level-Laser-Therapie kann die Hörzellen zusätzlich zur Eigenregeneration anregen", sagt Dr. Wilden. Die langjährige Praxis habe gezeigt, dass bereits wenige Sitzungen mit dem schmerzfreien und nebenwirkungsfreien Laser-Therapieverfahren eine Verbesserung des Hörvermögens um 20 Prozent und mehr bringen können.

Schon alleine deshalb sei das Verfahren, so der Initiator der Regensburger Arbeitsgemeinschaft "Das gesunde Ohr", selbst für Kinder problemlos einsetzbar. Dr. Wilden appelliert deshalb an Eltern: "Wenn bei Ihrem Kind eine Hörstörung festgestellt wurde, oder gerade festgestellt wird, sollte vor der Wahl der Therapie vor allem bei Kindern auch das sanfte Laser-Verfahren in Erwägung gezogen werden".
Mehr im Internet: http://www.lasertherapieregensburg.de>