Dienstag, 9. April 2013

Die Weidener Literaturtage

Ein ostbayerischer "Hochkaräter" im deutschen Literatur-Zirkus

Prominente Autoren hautnah erleben: Die Weidener Literaturtage bieten große Kunst in persönlicher Atmosphäre - 2013: Dieter Hildebrandt und Hellmuth Karasek im Programm.

Weiden (obx) - In fast drei Jahrzehnten haben sich die Weidener Literaturtage zu einem der wichtigsten deutschen Buch-Festivals entwickelt. Auch in diesem Jahr (18.-27.4.) lockt Ostbayerns Literatur-Highlight mit großen Namen und rund 30 Autoren: Kabarett mit Dieter Hildebrandt - der in Weiden sein Abitur gemacht hat - und eine "Witze-Lesung" mit "Literatur-Papst" Prof. Dr. Hellmuth Karasek gehören zu den Höhepunkten des Programms. Ein einmaliges fotografisches Porträt der bewegten 60er Jahre von Star-Fotografin Linda McCartney, der verstorbenen Frau von Ex-Beatle Paul McCartney, ergänzt die literarischen Leckerbissen.

Ob der politische Journalist Ulrich Kienzle, Literaturkritiker Denis Scheck oder Kunst von Günter Grass - Seit Jahrzehnten treffen sich alljährlich prominente Autoren, Kritiker und Künstler im Oberpfälzischen Weiden zu einem der mittlerweile wichtigsten Deutschen Buchfestivals. Doch im Gegensatz zu Mega-Events wie der Frankfurter Buchmesse, wo Bücher und Autoren oft im Marktgeschrei untergehen, locken die Weidener Literaturtage mit einer ganz persönlichen Atmosphäre: Hier können die alljährlich rund 8000 Besucher prominente Autoren bei intimen Lesungen hautnah erleben und im persönlichen Austausch mit führenden Literaturkritikern Hintergründe erfahren.

Gewohnt scharfzüngiges Kabarett zu gesellschaftlichen Fragen mit Großmeister Dieter Hildebrandt (20.4.) gehört zu den Highlights der diesjährigen Weidener Literaturtage. Der Grandseigneur des deutschen Kabaretts und Mitbegründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft kehrt für das ostbayerische Buchfestival mit seinem aktuellen Programm zurück in die Stadt, in der er einst sein Abitur schrieb.

Heiterkeit verspricht auch die Lesung des bekannten Autors und Kritikers Prof. Hellmuth Karasek (22.4.). Der langjährige Kulturressort-Leiter des "Spiegel" und ehemalige Co-Moderator der ZDF-Sendung "Das literarische Quartett" stellt auf den Weidener Literaturtagen sein neues Buch "Soll das ein Witz sein?" vor. Seit seiner Jugend sammelt Karasek Witze aller Art als die seiner Ansicht nach kürzeste und präziseste Form der Literatur. In seiner Lesung geht es auch um die Psychologie hinter der Pointe.

Eine frische und junge Form der Literatur können die Besucher der Weidener Literaturtage beim "Poetry-Slam" erleben (19.4.): Bei dieser modernen Form des Dichterwettstreits ist alles erlaubt, was Spaß macht - vom freien Vortrag bis zu Schauspiel-Einlage. In Weiden messen sich die bekanntesten Vertreter der deutschen "Slam-Szene" in ihrer kreativen Kunst.

Bewegende Zeitgeschichte aus dem "Dritten Reich" bietet eine Lesung aus dem auf wundersame Weise erhaltenen Briefwechsel zwischen dem Widerstandskämpfer Helmuth James von Moltke und seiner Frau Freya aus den letzten Wochen vor Moltkes Hinrichtung. Die Schauspieler Jovita Dermota und Jochen Striebeck lassen das ergreifende Dokument in ihrer szenischen Lesung lebendig werden (25.4.).

Doch nicht nur große Literatur und große Namen zählen auf den Weidener Literaturtagen. Besonders die jungen Leser liegen den Veranstaltern am Herzen. Auf über 30 Lesungen von Kinder- und Jugendbuchautoren in allen Weidener Schulen soll auch der Nachwuchs für das Lesen begeistert werden.

Mehr im Internet: http://www.weidener-literaturtage.de>