Mittwoch, 5. Juni 2013

Niederbayerische "Stars im Gemüse-Regal"

Abensberg vermarktet seinen Spargel besonders findig: Selbst ein ehemaliger U.S.-Präsident hat das "königliche Gemüse" aus Niederbayern schon gelobt - Die Anbaufläche wächs

Abensberg (obx) - Schon die alten Griechen und Römer schätzten vor über 2000 Jahren seinen Wohlgeschmack - doch war Spargel früher ein Privileg von Adel und Klerus sind die schlanken Stangen heute längst zu bezahlbaren "Stars im Gemüseregal" geworden. Da der durchschnittliche Spargel-Verzehr der Deutschen jedoch seit einigen Jahren auf hohem Niveau stagniert, lassen sich viele Spargelbauern für den Verkauf etwas einfallen. Besonders findig: Die bekannte Spargel-Region um das niederbayerische Abensberg - dort gibt es von Spargelpralinen über Spargelburger bis zu Spargelschnaps alles rund um das exquisite Gemüse. Mit Erfolg: In Abensberg hat sich die Anbaufläche in den vergangenen rund 20 Jahren mehr als verdreifacht auf derzeit über 300 Hektar.

Rund 1,4 Kilo Spargel verzehrt der deutsche Volksmund mittlerweile pro Kopf. Im Supermarkt landen dennoch lediglich 15 bis 20 Prozent der jährlichen Spargelernte. Der Rest wird ausschließlich von Landwirten direkt vermarktet. Besonders erfolgreich: Die niederbayerischen Abensberger Spargelbauern.

Denn der Abensberger Spargel hat es nicht nur in Deutschland zu erheblicher Bekanntheit gebracht. Sogar der ehemalige U.S.-Präsident George Bush Senior hat den Wohlgeschmack des majestätischen Gemüses aus Niederbayern bereits in einem Brief an die "Erzeugergemeinschaft Abensberger Qualitätsspargel" gelobt.

Etwa 90.000 Tonnen Spargel landen jährlich auf den Tellern der Deutschen, rund 1200 davon kommen aus der Gegend um Abensberg, wo der Spargelanbau eine fast 300-jährige Tradition hat. Etwa 50 Landwirte bewirtschaften die sandigen Böden der Region und versuchen die Kunden mit geschicktem Marketing "bei der Stange" zu halten. Inzwischen ist der Abensberger Spargel sogar von der Europäischen Union als geografisch geschütztes Anbaugebiet patentiert worden.

Hauptgrund für den immer noch vergleichsweise hohen Preis des Edelgemüses ist der pflege- und arbeitsintensive Anbau. Die Spargelsprossen können erst drei Jahre nach der Pflanzung geerntet werden.

Doch trotz wachsender Anbauflächen und steigender Absatzzahlen - eines will man selbst in Abensberg nicht: die Spargelsaison mit technischen Tricks verlängern. Wer also in diesem Jahr noch etwas von dem "königlichen Gemüse" verspeisen möchte, muss sich ranhalten: Ende Juni ist die Saison vorbei.