Mittwoch, 3. Juli 2013

Geopark Bayern-Böhmen: Das Naturwunder erhält ein "neues Gesicht"

Hunderte Naturschönheiten locken jährlich zehntausende Touristen in den Geopark im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet. Jetzt wird der Geopark Bayern-Böhmen noch attraktiver. Auch modernste Audio-Technik hält Einzug.

Parkstein (obx) - Von einem 38 Meter hohen Rosenquarzfelsen bis zu Millionen Jahre alten Vulkankegeln - für Naturfreunde ist der Geo-Park Bayern-Böhmen ein echtes Paradies. Etwa 450 offiziell anerkannte Geotope, also erdgeschichtlich spektakuläre "Naturwunder", laden jährlich zehntausende Besucher auf über 7.000 Quadratkilometern von der nördlichen Oberpfalz bis nach Böhmen zu einmaligen Exkursionen ein - geführt oder auf eigene Faust. Aktuell erhält der Geopark Bayern-Böhmen für rund 1,2 Millionen Euro noch bis Ende des Jahres ein neues Gesicht: Von innovativen Führungen mit Audio-Guides für das Smartphone bis zu frischen Infotafeln reicht das neue Angebot.

Schon Johann Wolfgang von Goethe und die Naturforscher-Legende Alexander von Humboldt waren beeindruckt von der spektakulären Naturlandschaft des jetzigen Geoparks Bayern-Böhmen. Heute machen steigende Gästezahlen den Geopark zu einem echten Touristen-Magneten in der nördlichen Oberpfalz.

Um die Attraktivität des Parks weiter zu steigern, wird derzeit mit gut einer Million Euro Fördergeld von der Europäischen Union kräftig in die Infrastruktur des Geoparks beiderseits der deutsch-tschechischen Grenze investiert: Von der Ranger-Ausbildung über mehr als hundert neue Infotafeln bis zu einem deutsch-tschechischen Geopark-Buch samt Karte reichen die Neuerungen. Außerdem in Arbeit: "Geopark-Apps" für das Smartphone, die kostenlos als Audio-Guide bei Touren durch den Park dienen.Bis Ende des Jahres sollen den Besuchern alle Neuheiten zur Verfügung stehen.

Zahlreiche Exkursionen werden von der bayerischen Seite des Geoparks schon heute angeboten - von der anspruchsvollen Tagestour bis zur kleinen Wanderung. Lohnende Ziele gibt es mehr als genug: Im Geopark liegen 15 der 100 schönsten Geotope Bayerns - darunter der 300 Millionen Jahre alte Rosenquarzfelsen von Pleystein.

Im vergangenen Jahr haben etwa 7000 Gäste an rund 500 geführten Exkursionen im Geopark teilgenommen. Derzeit bieten auf bayerischer Seite rund 60 professionell ausgebildete Park-Ranger naturkundliche und kulturelle Führungen im Geopark Bayern-Böhmen an. Seit dem Start der "Geo-Touren" 2007 haben sich die Teilnehmerzahlen um jährlich rund 1.000 gesteigert, sagt Dr. Andreas Peterek, Projektleiter des Geoparks.

Neben hunderten Naturschönheiten hat der Geopark auch zwei technische Superlative zu bieten: Im Oberpfälzischen Windischeschenbach steht der mit 83 Metern höchste Bohrturm der Erde über dem mit neun Kilometern tiefsten offenen Bohrloch der Welt. An dem spektakulären Forschungsprojekt zur Erforschung des Erdinneren begeistert heute ein Geo-Zentrum rund 25.000 Besucher im Jahr mit Ausstellungen und Führungen.

Die Ursache für den Reichtum an geologischen Schätzen im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet liegt viele Millionen Jahre zurück. Zwei gewaltige Kontinente haben hier einst einen Ozean geschlossen und ein gewaltiges Gebirge mit Höhen von bis zu 15 Kilometern aufgefaltet. Das ist lange wieder abgetragen, aber der Boden birgt bis heute eine einmalige Vielfalt an Mineralien und Erzen, die jetzt für die Besucher des Geoparks Bayern-Böhmen erlebbar sind.