Montag, 22. Juli 2013

Walhalla: Der historische Touristen-Magnet erstrahlt in altem Glanz

Die zehnjährige Sanierung des "Ehrentempels der Deutschen" ist auf der Zielgeraden. Noch in diesem Jahr soll die Walhalla wieder frei von Bauarbeiten sein.

Donaustauf (obx) - Wer hier einen Platz finden möchte, muss mindestens 20 Jahre tot und "teutscher Zunge" sein - die Walhalla, der Ruhmestempel der Deutschen, thront hoch über der Donau bei Regensburg. Ein exklusiver Klub von bisher 194 Persönlichkeiten wurde dort seit dem Bau der germanischen Totenhalle durch den bayerischen König Ludwig I. vor gut 170 Jahren in Form einer Büste oder einer Gedenktafel verewigt: Von Konrad Adenauer bis Immanuel Kant. Jetzt ist die auf fast ein Jahrzehnt angesetzte Generalsanierung der historischen Sehenswürdigkeit für rund 13 Millionen Euro auf der Zielgeraden: Noch in diesem Jahr soll sich die Walhalla den hunderttausenden Besuchern aus aller Welt wieder in altem Glanz präsentieren.

Regen, Frost und Sonne haben der Walhalla im Laufe ihrer über 170-jährigen Geschichte stark zugesetzt. Denn der Standort der nach der Wohnstatt gefallener germanischer Krieger benannten Ruhmeshalle hoch oben auf einem Berg bei Donaustauf erlaubt nicht nur einen grandiosen Ausblick über das Donautal - er setzt das Bauwerk auch voll der Witterung aus. In den Gewölben des Unterbaus der Walhalla bildeten sich wegen des durchsickernden kalkhaltigen Wassers regelrechte Tropfsteine.

Die Beseitigung von und der Schutz vor Feuchtigkeitsschäden war und ist eine der Hauptherausforderungen bei der Generalsanierung der Walhalla. So wurde das Bauwerk unter anderem mit dem Einbau von Folien und Lehmschichten abgedichtet. Das Regenwasser auf den Terrassen läuft jetzt in Kupferrohren ab. Auch die wertvolle Kassetten-Decke im Innern der Walhalla wurde im Zuge der Sanierung mit einem Feuchtigkeitsschutz überzogen.

Um künftig die Bildung von Kondenswasser in der ungeheizten Walhalla zu vermeiden, wird aktuell eine neue Belüftungsanlage in dem historischen Bauwerk installiert. Neben dem Schutz vor Feuchtigkeit sind bei der Sanierung auch die Fundamente der Walhalla unter anderem durch zusätzliche Wände stabilisiert worden. Derzeit werden unter anderem noch die Natursteinoberflächen am imposanten Treppenaufgang des Ruhmestempels behutsam saniert.

Trotz aller Erneuerung soll die Sanierung der Walhalla im Sinne des Denkmals erfolgen, sagt der Leiter des Staatlichen Bauamtes Regensburg, Hans Weber: "Man darf der Walhalla auch nach der Generalsanierung ihr Alter ansehen. Es soll nichts glänzen."

Wie schon in den vergangenen Jahren bleibt die Walhalla auch während der abschließenden Sanierungsarbeiten durchgängig für Besucher geöffnet - seit Juni 2011 sogar vollständig barrierefrei. Wer sich vom europäischen Geist des klassizistischen Prachtbaus gefangen nehmen lassen möchte oder einfach nur die fantastische Aussicht genießen will, der findet mehr Informationen zum Besuch der Walhalla im Internet: http://www.walhalla-regensburg.de>