Wiesbaden (internet-zeitung) - Auch in
Deutschland sind im Laufe der Erdgeschichte immer wieder Vulkane ausgebrochen.
Die letzte Vulkankatastrophe ereignete sich hier gegen Ende des Eiszeitalters
vor etwa 11200 Jahren im Gebiet des Laacher Sees in Rheinland-Pfalz. Dies
berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch
"Rekorde der Urzeit", das bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ http://www.grin.de erschienen ist. Dem Buch zufolge
könnte man Deutschland durchaus als "Land der Vulkane" bezeichnen.
Der älteste Hinweis auf untermeerischen
Vulkanismus in Deutschland wurde im Gebiet von Hinterzarten im Schwarzwald
(Baden-Württemberg) entdeckt. Dabei handelt es sich um einen Felsen aus dem
Gestein Eklogit, der aus einem ozeanischen Basalt entstand, der im Präkambrium
vor etwa 2,1 Milliarden Jahren aus vulkanischem Material gebildet wurde. Das
Alter dieses Fundes wurde durch radiometrische Datierungen am
Zentrallaboratorium für Geochronologie der Universität Münster ermittelt.
Die stärksten vulkanischen Ausbrüche im
Ordovizium vor etwa 510 bis 436 Millionen Jahren wurde durch den Zusammenstoß
der nordamerikanischen, sibirischen und baltischen Platte ausgelöst.
Die rätselhaftesten Spuren von Vulkanausbrüchen
in Deutschland im Ordovizium sind Aschenlagen im Ostseegebiet. Sie belegen zwar
Vulkanausbrüche, aber die genaue Lage dieser Vulkane ist unbekannt.
Die weitflächigsten Spuren von untermeerischem
Vulkanismus in Deutschland zur Zeit des Ordoviziums kennt man aus den
Steinbrüchen von Kupferberg-Guttenberg und Vogtendorf bei Stadtsteinach in
Oberfranken (Bayern). Dort sind beim Zusammentreffen der auf dem Meeresgrund
auftretenden glutflüssigen Massen mit dem Meerwasser durch Abschreckung
kissenartige und kugelige Körper entstanden. Diese haben einen Durchmesser bis
zu 75 Zentimeter.
Die einzigen Hinterlassenschaften von
untermeerischem Vulkanismus in Deutschland zur Zeit des Silurs vor etwa 436 bis
410 Millionen Jahren wurden in der Umgebung von Buckenreuth im Frankenwald
(Bayern) entdeckt.
Die mächtigsten vulkanischen Schichten
Deutschlands aus der Devonzeit vor etwa 410 bis 355 Millionen Jahren sind in
Steinbrüchen der Gegend von Bad Berneck, im Ölschnitztal und im Rimlasgrund in Oberfranken
(Bayern) festgestellt worden. Sie erreichen eine Mächtigkeit bis zu 1000
Metern. In diesen Gebieten ist einst heiße Lava in Schlamm eingedrungen oder
auf dem Meeresgrund verflossen. Zeugnisse von untermeerischem Vulkanismus kennt
man auch im Sauerland, im Lahn-Dill-Gebiet und in Oberfranken.
Die deutlichsten Spuren von Vulkanismus in
Deutschland während der Karbonzeit vor etwa 355 bis 290 Millionen Jahren fand
man am Nord- und Ostrand des Rheinischen Schiefergebirges und im
Fichtelgebirge. In ersterem Fall handelt es sich um untermeerisch ausgeflossene
basaltische Laven und vom Land eingewehte Aschen. Im Fichtelgebirge zeugen
Granite, die durch gebirgsbildende Kräfte an die Erdoberfläche drangen, vom
Vulkanismus. In den Eruptivgängen entstanden Quarz, Gold und Antimon.
Zu den imposantesten Zeugnissen von Vulkanismus
in Mittel- und Südeuropa gehören die Reste der Vulkane aus der frühen Permzeit
vor etwa 290 Millionen Jahren. Solche Hinterlassenschaften kennt man aus
Spanien, Südengland, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Österreich, der
Tschechoslowakei, Südpolen und dem Balkan. Dabei handelte es sich aber nicht um
"Feuerberge" wie den Ätna oder Vesuv in Italien, sondern um gewaltige
flächenhafte Ergüsse. Sie sind gegen Ende der so genannten Variskischen
Gebirgsbildung von Schwächezonen der Erdkruste ausgegangen.
Der stärkste Vulkanismus während des
Erdaltertums in Deutschland fiel in die frühe Permzeit vor etwa 290 Millionen
Jahren, Das Erdaltertum währte von etwa 570 bis 250 Millionen Jahren. Die frühe
Permzeit wird in Mitteleuropa wegen der gebietsweise auffällig rotgefärbten
Gesteine als Rotliegend-Zeit bezeichnet. Damals drangen innerhalb der sich quer
durch Deutschland ziehenden Saar-Saale-Senke aus bis zu 60 Kilometer Tiefe
gewaltige Lavamengen hervor. Ausgedehnte flächenhafte Lavaergüsse aus dieser
Zeit kennt man in der Gegend von Baumholder, in der Pfalz, im Thüringer Wald
und bei Halle/Saale in Sachsen-Anhalt. Sie erreichen stellenweise beachtliche
Mächtigkeiten. So sind beispielsweise die vulkanischen Gesteine im Raum von
Baumholder bis Kirn in Rheinland-Pfalz maximal 800 Meter mächtig.
Die mächtigsten Vulkanitfolgen Deutschlands aus
dem frühen Perm vor etwa 290 Millionen Jahren wurden im Norden von
Ostdeutschland durch Bohrungen festgestellt. Sie erreichen eine Mächtigkeit von
sage und schreibe 2000 Meter.
Der stärkste Vulkanismus während des
Erdmittelalters vor etwa 250 bis 65 Millionen Jahren regte sich vor mehr als
205 Millionen Jahren gegen Ende der Triaszeit. Damals kam es in Afrika,
Nordamerika und Sibirien zu weitflächigen Basaltergüssen.
Die ältesten Vulkankegel Deutschlands aus der
Kreidezeit sind der Neuenburger Kopf und der Lüxemberg in der Südeifel
(Rheinland-Pfalz). Sie liefern den Beweis für Vulkanismus vor etwa 100 Millionen
Jahren.
Die frühesten Vulkanausbrüche Europas in der
Erdneuzeit vor etwa 65 Millionen Jahren bis heute erfolgten im Skagerrak vor
mehr als 53 Millionen Jahren im Paläozän. Spuren von Vulkanismus kennt man von
der dänischen Halbinsel Jütland am Limfjord sowie auf den Dänischen Inseln,
aber auch an der Odermündung und in Ostholland.
Die meisten Vulkane Deutschlands aus dem Eozän
vor etwa 45 Millionen Jahren regten sich im nordöstlichen Oberrheingraben und
in der Hocheifel. Allein im nordöstlichen Oberrheingraben im Odenwald, Sprendlinger Horst, im
Vorspessart und im Taunus sind mehr als
zwei Dutzend Vulkane bekannt. Zu den eozänen Vulkanen in der Hocheifel gehörten
die Hohe Acht und die Nürburg.
Die bedeutendsten Zeugnisse des Vulkanismus in
Deutschland wahrend des Oligozans vor etwa 34 bis 23 Millionen Jahren kennt man
in der Hohen Eifel, die auch bereits im Eozän vor etwa 45 Millionen Jahren
aktiv war, im Siebengebirge (Drachenfels), in der Rhön und im Schwarzwald.
Der stärkste Vulkanismus wahrend der Erdneuzeit
vor etwa 65 Millionen Jahren bis heute fiel in das Miozän. In diesem Abschnitt
vor etwa 23 bis 5,3 Millionen Jahren stießen in verschiedenen Teilen der Erde
riesige Platten der Erdkruste zusammen. So prallten beispielsweise Afrika und die
Pazifischen Platten sowie die Afrikanische und die Eurasische Platte verstärkt
aufeinander. Durch das letztere Ereignis entstand in Mitteleuropa ein etwa 700
Kilometer langer Bogen mit Vulkangebieten, der von Deutschland bis in die
Tschechoslowakei und nach Polen reichte.
Die meisten heute noch sichtbaren
erdneuzeitlichen Vulkane Deutschlands sind im Miozän vor etwa 23 bis 5,3
Millionen Jahren aktiv gewesen. Hierzu zählen der Vogelsberg in Hessen, Vulkane
in Niederhessen, im Westerwald, in der Rhön, im Fichtelgebirge, in der
nördlichen Oberpfalz, auf der Schwäbischen Alb, der Kaiserstuhl unweit von
Freiburg im Breisgau, die Vulkane der Heldburger Gangschar zwischen
Hildburghausen in Thüringen und Gerolzhofen in Unterfranken und die Vulkane im
Hegau nordwestlich des Bodensees.
Zu den ältesten Vulkanen Deutschlands aus dem
Eiszeitalter vor etwa 2,3 Millionen Jahren bis 10000 Jahren gehören die Vulkane
der Westeifel und der Osteifel. Sie brachen vor etwa 600 000 bis 10 000 Jahren
aus.
Die letzte Vulkankatastrophe Deutschlands im
Eiszeitalter ereignete sich vor etwa 11200 Jahren im Gebiet des Laacher Sees in
Rheinland-Pfalz. Dabei wurde die Landschaft im näheren Umkreis unter einer
mehrere Meter mächtigen Bimsschicht begraben. Spuren von diesem Naturereignis in
Form von feinsten Bimskörnehen fand man im Allgäu, am Bodensee, in der Gegend
von Halle/Saale in Sachsen-Anhalt, in der Schweiz und in Polen.
Der jüngste Vulkan Deutschlands ist das kleine
Ulmener Maar bei Ulmen in der Westeifel (Rheinland-Pfalz). Er war vor etwa 10
500 Jahren aktiv, jedoch nicht so stark wie der Vulkan im Gebiet des Laacher
Sees.
Der verheerendste Vulkanausbruch in der
Bronzezeit Europas ereignete sich um 1470 v. Chr. auf der Mittelmeerinsel
Santorin (auch Thera genannt). Dabei explodierte die Insel und selbst die
benachbarte Insel Kreta wurde noch mit 5 Zentimeter Asche bedeckt. Der
Untergang der Minoischen Kultur auf Kreta ist darauf jedoch nicht
zurückzuführen.
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Bestellungen des Taschenbuches „Rekorde der
Urzeit“ bei:
http://www.grin.com/e-book/92279/rekorde-der-urzeit
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Inhalt des Taschenbuches „Rekorde der Urzeit“:
Wann entstanden die ersten Meere, Inseln, Berge,
Täler, Seen, Flüsse und Moore? Wo findet man heute noch Spuren vorzeitlicher
Vulkane oder Meteorkrater? Seit wann gibt es Leben auf unserem "blauen
Planeten"? In welcher Zeit wuchsen die frühesten Landpflanzen, die ersten
Wälder, Nadelbäume, Laubbäume, Blumen und Gräser? Wann tauchten die ersten
Dinosaurier, Flugsaurier, Vögel, Affen, Elefanten, Löwen und Pferde auf? Auf
all diese und viele andere Fragen aus der Urzeit vor etwa 4,6 Milliarden Jahren
bis Christi Geburt gibt das Buch "Rekorde der Urzeit" des Wiesbadener
Wissenschaftsautors Ernst Probst eine Antwort. Es schildert die Entstehung der
ersten Ozeane, gibt einen Einblick in die Gebirgsbildung und die
unvorstellbaren Kräfte, die hierbei auftraten, beschreibt die Eroberung des
Festlands durch Pflanzen, Insekten und Lurche. Das Wissen über diese
"Rekorde der Urzeit" ist in unzähligen Büchern, Fachpublikationen,
Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln verstreut, die häufig den Laien nicht
bekannt, zugänglich und manchmal auch nicht verständlich sind, da sie in
fremden Sprachen oder einer zu wissenschaftlichen Sprache abgefasst wurden. Das
Material für dieses Buch wurde durch intensives Literaturstudium in
Fachbibliotheken, durch Briefe und Gespräche mit Spezialisten zusammengetragen
und in allen Fällen überprüft. Ohne die Hilfe und Beratung von Geologen,
Vulkanologen, Astronomen, Botanikern, Paläontologen, Zoologen und Ornithologen
wäre diese Aufgabe nicht zu lösen gewesen. Jeder der erwähnten "Rekorde
der Urzeit" kann durch einen neuen spektakulären Fund übertroffen werden.
Denn die Erforschung der Vergangenheit von Landschaften, Pflanzen und Tieren
steht nicht still. Was heute gilt, kann manchmal morgen schon überholt sein. So
ist dieses Buch lediglich der Versuch einer Momentaufnahme des gegenwärtigen
Wissensstandes. Der Inhalt des Buches ist weitgehend identisch mit dem Titel
„Rekorde der Urzeit“ (1992) in alter deutscher Rechtschreibung bei C.
Bertelsmann. Im Gegensatz zu diesem Werk werden hier aber die Rekorde aus der
Entwicklungsgeschichte vom affenähnlichen Vormenschen zum vernunftbegabten
Jetztmenschen nicht behandelt.
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Der
Autor Ernst Probst
Der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst schrieb mehr als 300 Bücher, Taschenbücher, Broschüren und E-Books.. Er machte sich vor allem durch seine Bücher "Deutschland in der Urzeit", "Deutschland in der Steinzeit" und "Deutschland in der Bronzezeit" einen Namen. Seine Standardwerke über die Steinzeit und Bronzezeit werden in mehreren Bänden des ZEIT-Lexikon erwähnt. Von ihm stammen auch die Taschenbücher „Rekorde der Urzeit“, „Rekorde der Urmenschen“, „Der Ur-Rhein“, „Höhlenlöwen“, „Säbelzahnkatzen“ und „Der Höhlenbär“.
Der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst schrieb mehr als 300 Bücher, Taschenbücher, Broschüren und E-Books.. Er machte sich vor allem durch seine Bücher "Deutschland in der Urzeit", "Deutschland in der Steinzeit" und "Deutschland in der Bronzezeit" einen Namen. Seine Standardwerke über die Steinzeit und Bronzezeit werden in mehreren Bänden des ZEIT-Lexikon erwähnt. Von ihm stammen auch die Taschenbücher „Rekorde der Urzeit“, „Rekorde der Urmenschen“, „Der Ur-Rhein“, „Höhlenlöwen“, „Säbelzahnkatzen“ und „Der Höhlenbär“.