Ein neues Buch "Die
Schulterschule" beschreibt, wie man mit gezieltem Training auch als
medizinischer Laie Schulterbeschwerden ohne Operation beseitigen kann.
Autor ist Professor Dr. Grifka, der Direktor der Orthopädischen
Universitätsklinik Bad Abbach.
Regensburg (obx-medizindirekt) - In
dem Buch "Die Schulterschule" erklärt Professor Grifka die verschiedenen
Beschwerden und Krankheitsbilder im Bereich der Schulter und es enthält
auch für den Laien verständliche Ratschläge und Trainingsprogramme, wie
man Beschwerden behandeln kann. Das Buch beschreibt aber auch
schultergerechtes Verhalten im Alltag, um Erkrankungen vorzubeugen. Kern
des Ratgebers ist ein Bewegungsprogramm, das die Schultern fit hält,
Schmerzen beseitigt und die Beweglichkeit der Schulter sogar nach
Sehnenrissen wieder verbessern kann.
Wer Schulterprobleme vermeiden will, muss den Aufbau
der Schulter verstehen. Die große Beweglichkeit der Schulter ist nur
möglich, weil der Kontakt der knöchernen Gelenkpartner gering ist. Dafür
sorgt ein kompliziertes System aus Muskeln und Sehnen. Risse in der
Sehnenplatte, der sogenannten Rotatorenmanschette, können deshalb zu
massiven Beschwerden mit Schleimbeutelschwellungen und Schmerzen führen.
"Mit einem gezielten Training kann man aber die stabilisierenden
Muskelanteile stärken und so durchaus auch die Folgen von Rissen
kompensieren", sagt Professor Grifka. Damit lasse sich dann wieder
Beschwerdefreiheit im gesamten großen Bewegungsraum der
Schulter erreichen.
Beim Sport, insbesondere bei Ballsportarten,
aber auch bei Stürzen auf der Snowboard-Piste und vom Mountainbike
passiert es immer wieder: Die Schulter wird ausgerenkt oder etwa bei
Ballwürfen ausgehebelt. "Wichtig ist in dem Fall eine schnelle
Einrenkung", sagt
Professor Dr. Grifka. Behandlung durch Unkundige könne zu Nerven- oder
Blutgefäßverletzung führen. 10 Tage dürfe der Arm dann nicht mehr in die
Bewegungsrichtung gebracht werden, bei der es zur Ausrenkung kam. Es
folgen gezielte Bewegungsübungen ohne Muskelanspannung, wie sie auch im
Buch "Die Schulterschule" beschrieben sind. Nach 6 Wochen, so Professor
Grifka, kann der Arm dann wieder mit eigener Muskelkraft bewegt werden.
"Wann
ist eine Operation in der Regel unumgänglich? Bei wiederkehrenden
Ausrenkungen der Schulter kann eine operative Rekonstruktion der in dem
Fall weit überdehnten, teilweise abgerissenen Kapsel notwendig werden",
sagt Professor Grifka. In der Orthopädischen Klinik Bad Abbach erfolgt
dies in der Regel durch eine besonders schonende Schlüssellochoperation
(Arthroskopie). Komplizierte Eingriffe sind notwendig, wenn eine
Ausrenkung nach allen Richtungen besteht.
Ist die Stabilität
wieder hergestellt, hilft auch hier das in der
"Schulterschule" enthaltene Schulter-Trainingsprogramm zur Stärkung des
Muskelsystems. Zur Festigung der Kapsel und Kräftigung der Muskulatur
sollen danach systematische Trainingsprogramme durchgeführt werden.
"Auch diese Übungen kann der Patient anhand der Anleitungen in der
"Schulterschule" gut selber machen", sagt Autor Professor Dr. Grifka.