Donnerstag, 19. Dezember 2013

Weihnachten: Da freut sich der Stromzähler

Die weihnachtliche Lichterdeko und das "große Brutzeln" an den Festtagen lassen den Stromverbrauch im Dezember auf Rekordniveau steigen - und stellen Stromversorger wie das BAYERNWERK vor besondere Herausforderungen.

Regensburg (obx) - Wenn der Heiligabend und die große Bescherung vorbei ist, erwartet Bayerns größter regionaler Energieversorger, das BAYERNWERK auch in diesem Jahr an Weihnachten wieder Verbrauchsspitzen, wie sonst das gesamte Jahr nicht. Allein die Weihnachtsbeleuchtung schlägt bereits in der Vorweihnachtszeit nach Schätzungen des Stromkonzerns an jedem Dezemberabend mit einer zusätzlichen Leistung von 100.000 Kilowatt zu Buche - umgerechnet sind das rund 15 Millionen herkömmliche Spar-Glühlampen, die gleichzeitig ans Netz gehen. Vor eine ganz besondere Herausforderung stellt die Stromversorger der erste Weihnachtsfeiertag: Dann beginnt in Millionen bayerischen Backöfen gleichzeitig "das große Brutzeln".

Die Deutschen lassen ihre Häuser und Wohnungen zu Weihnachten immer heller und bunter erstrahlen. Auch in Bayern sieht man immer häufiger Gebäude, die - nach amerikanischem Vorbild - ganz und gar vorweihnachtlich blinken und funkeln. Mehr als 400 Millionen Kilowattstunden brauchen die Bundesbürger nach Berechnungen des Heidelberger Instituts für Energiedienstleistungen -Energiewende hin oder her- allein dafür, ihr Heim jedes Jahr ins rechte weihnachtliche Licht zu rücken. Das entspricht dem Jahresverbrauch von rund 140.000 Haushalten. Die deutschen Kommunen bringen es es für den weihnachtlichen Lichterglanz auf Straßen und Plätzen jedes Jahr immerhin auf rund zehn Millionen Kilowattstunden.

Das BAYERNWERK verzeichnete auch in diesem Jahr nach Angaben von Unternehmenssprecher Maximilian Zängl im Dezember besonders zwischen 17 und 22 Uhr den üblichen "weihnachtlichen Leistungsanstieg" von bis zu 100.000 Kilowatt. "Um diesen Mehrverbrauch zu kompensieren, müsste rein rechnerisch die viertelte Kapazität eines mittleren Steinkohlekraftwerks zugeschaltet werden", sagt Zängl. Das BAYERNWERK kompensiert die Stromspitzen durch eine genau koordinierte Verteilung der Strommengen im bayerischen Verbreitungsgebiet.

Ab 23. Dezember, wenn Büros, Betriebe und Schulen schließen, sinkt der Verbrauch kurz. Dann am ersten Weihnachtsfeiertag liegen die Weihnachtsgänse und -enten in den Backöfen und fordern ihren Tribut: Bereits ab acht Uhr morgens beginnt das "große Brutzeln". Gegen Mittag wird die Stromverbrauchsspitze erreicht. "Das Weihnachtsessen der Bayern schlägt auch in diesem Jahr mit einer zusätzlichen Leistung von rund 400.000 Kilowatt zu Buche", erklärt Maximilian Zängl.

LEDs haben in den letzten Jahren in Sachen weihnachtlicher "Stromfresser" einiges verbessert. So benötigte früher ein Neun-Meter-Lichtschlauch mit Glühbirnchen 140 Watt; ein gleich langes Exemplar mit LEDs kommt heute mit nur 14 Watt aus.