Donnerstag, 30. Januar 2014

Wann Schnarcher zum Arzt müssen

Regensburg (obxmedizindirekt) - Manche Ehefrauen kennen das: Sie wachen nachts erschreckt auf, weil ihr Mann nicht mehr schnarcht, aber auch nicht mehr atmet. Das kann fünf- bis zehnmal in der Stunde auftreten und jeweils zehn bis 20 Sekunden dauern. Wer solche Atemstillstände häufig hat, sollte umgehend ärztliche Behandlung bekommen. Meist handelt es sich um Männer zwischen 40 und 60, aber auch Frauen können betroffen sein. Rund 2,5 Millionen Deutsche haben diese Störung in behandlungsbedürftigem Ausmaß.

Ursache für den nächtlichen Atemstillstand, genannt Schlafapnoe, ist eine Erschlaffung der Muskulatur in Rachen und Schlund. Dadurch verschließen sich die Atemwege, die Atmung setzt aus. Erst der zunehmende Sauerstoffmangel zwingt den Schläfer dazu, die Muskeln anzuspannen und mit dem Atmen fort zu fahren. Den Betroffenen zu helfen, ist nicht ganz einfach. Häufig hilft es, wenn Patienten ein paar Kilogramm Gewicht verlieren und den Genuss von Alkohol meiden. Operative Korrekturen bringen oft nur kurzfristig oder gar keine Verbesserung.

Da viele der angebotenen mechanischen Vorrichtungen, die gegen Schlafapnoe (griechisch: Windstille) helfen sollen, nicht wirklich Abhilfe schaffen, wird von Ärzten vorwiegend die Beatmung solcher Patienten mit einer Überdruck-Atemmaske (Continuous Positive Airway Pressure) empfohlen. Dabei wird über ein Gebläse und ein Schlauchsystem Raumluft in eine dicht sitzende Nasenmaske gepumpt. Auf diese Weise lassen sich die Atemwege des Patienten offen halten. Entscheidend ist, dass der Patient die Beeinträchtigung seiner Schlafgemütlichkeit durch die Maske mit in Kauf nimmt.