Freitag, 14. Februar 2014

Das Einhorn aus Südbaden war ein Mammut

Das Einhorn aus Südbaden


Einhorndarstellung von 1552

Karlsruhe (internet-zeitung) - Zu den ältesten Beständen der „Landessammlungen für Naturkunde“ in Karlsruhe gehört ein 35 Zentimeter langes Bruchstück eines Mammut-Stoßzahnes, das 1750 in Südbaden entdeckt wurde. Dies berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch „Das Mammut“ (GRIN-Verlag, München). Den Fund aus Südbaden verkannte man lange Zeit als Rest des Horns von einem legendären Einhorn. Links und rechts des Bruchstückes brachte man Etiketten an, deren Vorderseite die Aufschrift „UNICORNU FOSSILE“ trägt. Der Begriff „Unicornu fossile“ bedeutet „gegrabenes Einhorn“. Die Rückseite der Etiketten ist mit dem Kupferstich eines Einhorns bedruckt. Von dessen Stirn ragt ein langes Horn ähnlich demschraubenförmig gegen dem Uhrzeigersinn gewundenen Stoßzahn eines Narwals (Monodon monceros). Ein solches narwalähnliches Horn bezeichnete man einst eigentlich nicht als „Unicornu fossile“.

Als Erster beschrieb Ktesias von Knidos, der Leibarzt der Perserkönige Artaxerxes II. und Darios II., um 400 vor Christus das Einhorn. Die Legenden von diesem merkwürdigen Fabeltier mit pferdeähnlicher Gestalt und langem Horn auf der Strin geisterten mehr als 2000 Jahre lang durch die menschliche Phantasie, bis es endlich als nicht existent entlarvt wurde. Becher, die aus dem Horn eines Einhorns angefertigt werden, glaubte Ktesias von Knidos, schützten den Trinker vor Gift und Epilepsie. Das auch als „indischer Esel“ bezeichnete Tier sei nie lebendig zu fangen. Später kam die Mär auf, das scheue Geschöpf lasse sich nur zu Füßen einer Jungfrau, von deren Unberührtheit es magisch angezogen werde, gefangen nehmen.

Bestellung des Taschenbuches „Das Mammut“ beim GRIN-Verlag:
http://www.grin.com/de/e-book/267615/das-mammut