Manche Nahrungsmittel können die Calciumaufnahme verstärken oder verhindern
Frankfurt am Main (landesapothekerkammer-hessen) – Osteoporose ist bei uns zu einer Volkskrankheit geworden. Wobei
Frauen davon früher und stärker betroffen sind als Männer, da sie ein
grazileres Skelett und eine geringere Muskelmasse haben. Aber auch
familiäre Anlagen und ein Lebensstil mit wenig Bewegung und einer
calcium- und magnesiumarmen, aber kochsalzreichen Ernährung mit viel
tierischem Eiweiß tragen zu einem schnellen Fortschreiten der Krankheit
bei. Weiterhin können Arzneimitteltherapien gegen andere Krankheiten
Einfluss auf die Knochendichte haben. Erika Fink, Präsidentin der
Landesapothekerkammer Hessen erklärt, worauf man achten muss.
1. Vorsicht bei ArzneimittelnManche
Arzneimittel haben auch unerwünschte Nebenwirkungen, die man aber
behandeln kann. So tragen zum Beispiel Kortikoide (Cortison), die gegen
Asthma, Allergien oder entzündliche Erkrankungen längere Zeit
eingenommen werden müssen, Arzneimittel, die das Immunsystem
beeinträchtigen, einige Mittel gegen Epilepsie und in geringem Maß
Schilddrüsenhormone zu einer verminderten Knochendichte bei. Auch wenn
man über sehr lange Zeit Säureblocker nehmen muss, kann das dazu führen,
dass sehr wenig Calcium vom Körper aufgenommen wird. Wichtig ist,
frühzeitig mit seinem Arzt oder Apotheker über Prophylaxemaßnahmen zu
sprechen und nicht das andere Arzneimittel abzusetzen. Die Therapie muss
auch weiterhin eingehalten werden.
2. Die richtige ErnährungBei
der richtigen Ernährung zur Prophylaxe oder Unterstützung einer
Osteoporose-Therapie gilt zuerst: Calcium ist nicht gleich Calcium. So
enthalten 650 Gramm Brokkoli oder 300 Gramm Haselnüsse genauso viel
Calcium wie 100 Gramm Edamer, doch der Nutzen ist unterschiedlich. Das
pflanzliche Calcium kann der Körper nicht so gut verwerten wie das aus
Milchprodukten. Daher sollten Milch und Milchprodukte immer großzügig in
die Ernährung eingebunden werden. Ein Liter Milch, auch mit niedrigem
Fettgehalt, deckt fast den Tagesbedarf Calcium.
3. Calcium besser aufnehmenWer
die Aufnahme des Calciums zusätzlich verbessern möchte, der sollte
darauf achten, dass er insbesondere die Vitamine C, D und K zu sich
nimmt, sowie Magnesium und Fluorid. Vitamin D findet sich zum Beispiel
in fetter Milch und Butter, aber auch in fettem Fisch, wie zum Beispiel
Lachs und Hering. Zusätzlich kann der Körper Vitamin D selbst aus
Sonnenlicht bilden. Im Alter nimmt die Vitamin-D-Synthese aber ab, so
dass in vielen Fällen eine Einnahme von Tabletten empfohlen wird. In
höheren Dosen ab 1000 internationalen Einheiten pro Tag, ist dringend
ein Arzt hinzuzuziehen. Vitamin
C ist weniger für die Aufnahme des Calciums notwendig, als vielmehr für
den Knochenbau. Es baut Kollagen auf und schafft so die Gerüstsubstanz
des Knochens.
4. Stolperfallen bei der Ernährung„Es
gibt in der Ernährung, die wir als gesund bezeichnen, aber auch einige
Stoffe, die die Aufnahme von Calcium verhindern“, erklärt Erika Fink.
Das sind zum Beispiel Ballaststoffe in Vollkornprodukten und Oxalat in
einigen Gemüsen wie Spinat, Mangold, rote Bete und Rhabarber. Wer auf
eine calciumreiche Ernährung achten muss, sollte diese Nahrungsmittel
nur in Maßen genießen.
5. Osteoporose ein Leben lang vorbeugenSchon
von Kindesbeinen an sollte man auf eine calciumreiche Ernährung achten,
da in dieser Zeit das Skelett noch aufgebaut wird. Auch Jugendliche
haben einen erhöhten Bedarf. Die Calciumgabe sollte immer über den
ganzen Tag verteilt sein, damit der Körper das Calcium gleichmäßig
aufnehmen kann.
6. Wiederaufbau der Knochen
Selbst wenn bei Patienten bereits festgestellt wird, dass die Knochendichte nachgelassen hat, kann man noch einiges tun. Wichtig ist, dem Wiederaufbau der Knochen Zeit zu geben und eine regelmäßige Verfügbarkeit der Aufbaustoffe zu sichern. Denn der Aufbau der Knochen ist ein kontinuierlicher Prozess. So genannte „Kuren“, also eine kurzfristig hochdosierte Einnahme von Stoffen, die für den Knochenaufbau gebraucht werden, sind nicht zielführend, wenngleich sie sehr beliebt sind. Da der Körper ein Überangebot von Calcium nicht speichern kann, bis der Knochen es braucht, wird das meiste einfach wieder ausgeschieden.
Selbst wenn bei Patienten bereits festgestellt wird, dass die Knochendichte nachgelassen hat, kann man noch einiges tun. Wichtig ist, dem Wiederaufbau der Knochen Zeit zu geben und eine regelmäßige Verfügbarkeit der Aufbaustoffe zu sichern. Denn der Aufbau der Knochen ist ein kontinuierlicher Prozess. So genannte „Kuren“, also eine kurzfristig hochdosierte Einnahme von Stoffen, die für den Knochenaufbau gebraucht werden, sind nicht zielführend, wenngleich sie sehr beliebt sind. Da der Körper ein Überangebot von Calcium nicht speichern kann, bis der Knochen es braucht, wird das meiste einfach wieder ausgeschieden.
Der
Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 5.800 Apothekerinnen und
Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen
Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die
Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung
der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer
stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz
Hessen mit Medikamenten sicher.