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15 ganzheitliche Managment-Tipps aus einer heilen Welt
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Ein ungewöhnliches Motivationsbuch des Elin-COO Oskar Kern
Wie er das geschafft hat? Oskar Kern, als
Manager Herr über 250 Millionen Euro Umsatz und 1500 Mitarbeiter, musste bei
einem Galadiner nicht lange über diese Frage nachdenken. „Alles, was ich
brauchte, habe ich von meinen Eltern gelernt“, sagte er. Die verfügten nicht,
wie seine Zuhörer meinten, über klingende Namen und geheimnisvolle Netzwerke.
Vielmehr waren sie Landbriefträger in dem abgelegenen oberösterreichischen Dorf
Liebenau.
Oskar Kern entführt in seinem ungewöhnlichen
Motivationsbuch „Briefträgerkind“ (edition a, 19,95 Euro) in dieses Dorf und
erzählt verblüffend aber einleuchtend, wie er als Junge, der seinen Vater und
seine Mutter manchmal auf ihren weiten Wegen über das Land begleiten durfte,
von ihnen kleine Lebensweisheiten aufschnappte. Die kommen in seinem Buch nicht
als die neuesten Management-Tricks daher, sondern als ganzheitliche Strategien,
die Menschlichkeit als Erfolgsmodell in den Mittelpunkt rücken. „Ich will meine
Leser vor allem motivieren, wieder darauf zu vertrauen, dass Menschlichkeit im
pragmatischen Sinn des Wortes funktioniert, und zwar besser als alles, was uns
herkömmliche Karriereberater so empfehlen können“, sagt Oskar Kern.
Spaß statt Status
„Öffne auch manchmal eine Tür, hinter der ein Hund bellt“,
lautet dann etwa einer von Kerns Landbriefträger-Tipps. Er erzählt, wie sein
Vater, trotz diverser Bissattacken verärgerter Haushunde, sich beim Zustellen
von Briefen, Paketen und Prospekten nie einschüchtern ließ. Schließlich ist
meist ist der Gedanke an das Objekt der Angst bedrohlicher als das Objekt
selbst, meint Kern, oder anders ausgedrückt: Die wenigsten Hunde sind so
schrecklich, wie sie klingen.
„Lass dich nicht ins
Postamt locken“, lautet ein anderer der insgesamt 15 Tipps. Kern empfiehlt
darin seinen Lesern, sich nicht durch oberflächliche Karriereverlockungen von
dem abhalten zu lassen, was sie am liebsten tun. So war sein Vater Briefträger
aus Überzeugung und schlug deshalb die besser dotierte und vor allem im Winter
wesentlich bequemere Option, im Postamt am Schalter zu arbeiten, aus. Kern:
„Karriere funktioniert nie über das Schielen nach Status oder wirtschaftlichen
Vorteilen, sondern immer nur über die eigene Ambition.
„Mach Pause, wenn du sie brauchst (und nicht,
wenn es deine Urlaubsplanung vorsieht)“, lautet ein weiterer Tipp aus der rauen
Gegend im Norden Oberösterreichs. Kern hat erlebt, wie sein Vater selbst im
größten Stress sich die Zeit nahm, seine Postler-Puch abzustellen und sich auf
seinen Routen quer durch die Wälder und Wiesen unter einen Baum zu setzen. „So
viele Menschen wollen ihre Erholung auf einen Zeitpunkt in der firmeninternen
Urlaubsplanung festlegen“, sagt Kern. „So funktionieren Menschen aber nicht.
Wenn jeder Mitarbeiter Pausen dann macht, wenn er sie braucht, ist das für ihn
selbst und für sein Unternehmen besser, auch wenn er dafür einmal aus
Zeitplänen ausschert.“
Gib so viel du kannst, es kommt zu dir zurück.
Kern füllt sein Buch mit der berührenden Schilderung seiner
Kindheit am Land in den 1980-er-Jahren, erzählt über die Langsamkeit des Lebens
vor Anbruch des Internet-Zeitalters und lässt reale Figuren wie den Förster,
die Dorfgendarmen, den Dorfwirt, die Bauern und den obligaten ganz und gar
exotischen Deutschen aufleben. Aus dieser Welt generiert er dann auch den Tipp
„Bist du dir deiner Sache sicher, folgen dir die anderen irgendwann“. Was er am
Beispiel seiner Mutter belegt, die sich als Putzfrau des Postamtes in den Kopf
setzte, als erste Briefträgerin in die Männerdomäne einzubrechen und
schließlich die graue Eminenz des Postamtes wurde.
Programmatisch laufen seine
Tipps auf das sensible Wahrnehmen des jeweiligen Gegenübers und das eigene
Teilsein eines größeren Ganzen hinaus. „Es geht nie um die Briefe, sondern
immer nur um die Menschen“, hat er von seinen Eltern gelernt, oder: „Gib so
viel du kannst, es kommt zu dir zurück.“
Rückfragen: Gudrun Angerer
edition a mobil: +43(0)676546 7602 Mail: gudrun.angerer@edition-a.at