Montag, 11. Juli 2016

Reine Haut: Wie der Apotheker bei Akne helfen kann



Hannover (apothekerkammer-niedersachsen) – Für viele Jugendliche und junge Erwachsene ist Akne ein dauerhaftes und unangenehmes Problem. Die Hautkrankheit trifft meist Teenager, kann jedoch bis in das Erwachsenenalter anhalten oder schon bei Säuglingen auftreten. In der Apotheke erhalten Betroffene verlässliche und wirksame Unterstützung. Nach einer eingehenden Beratung stellen Apotheker individuelle und für den Patienten passende Wirkstoffe zur Heilung und Pflege zusammen, weiß die Apothekerkammer Niedersachsen.

Fast alle Jugendlichen sind in unterschiedlichem Ausmaß von Akne betroffen. Typisch sind Pusteln und gerötete Papeln, die sich häufig im Gesicht, auf Stirn, Wangen oder Kinn befinden. Allerdings können sie auch auf der Brust oder am Rücken auftreten. Die unangenehmen Hautirritationen entstehen, wenn sich die Ausführungsgänge der Talgdrüsen verschließen und sich sogenannte Komedonen bilden. In der Pubertät ist Akne besonders ausgeprägt, da durch die zunehmende Wirkung der Hormone die Talgbildung angeregt wird. Dadurch kommt es leichter zur Verhornung und Verstopfung der Talgdrüsenausgänge. Der Talg, der oft von Bakterien besiedelt wird, verfärbt die Talgdrüsenausgänge. Es entstehen Entzündungsreaktionen, die sich mit den typischen roten Papeln auf der Haut zeigen. Falsche Pflegeprodukte können allerdings auch der Auslöser für eine unreine Haut sein und Akne auslösen.
Hautpflege optimieren
Bei Akne spielt die Fachberatung in der Apotheke eine große Rolle. Der Apotheker kann je nach Ausprägung unterschiedliche, für den Patienten passende Reinigungs- und Pflegeprodukte empfehlen. Reicht diese Hautpflege nicht aus, sind Medikamente zum Auftragen auf die Haut geeignet, die auf das Aknestadium abgestimmt sind. Wichtig ist es, die Behandlung durchzuhalten und nicht die Geduld zu verlieren, auch wenn einige Präparate zuerst das Hautbild verschlechtern können oder die Wirkung nicht sofort eintritt. Patienten sollten sich für ihre Akne-Toilette ausreichend Zeit nehmen, denn die Haut muss gründlich gereinigt werden. Zum Entfernen von Make-up eignet sich Reinigungsmilch, anschließend sollte die Haut mit einem milden Tensid gewaschen und mit einem Tonic geklärt werden. Danach kommen Produkte zur Basis- oder zur Akutpflege zum Einsatz, die entweder austrocknend, entzündungshemmend oder antibakteriell wirken. Vorsicht: Pickel sollten nie in Eigenregie ausgedrückt werden, denn so können Narben oder sogar Furunkel entstehen. Betroffene sollten sich stattdessen in die Obhut einer kosmetisch geschulten Fachkraft begeben. In die Hände eines Facharztes gehört Akne, wenn mit den nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten und Reinigungsprodukten aus der Apotheke nicht der nötige Erfolg erzielt wurde, die entzündlichen Papeln sehr groß und zahlreich sind oder es bereits zu Abszessen, Furunkeln oder Narbenbildung gekommen ist. Dann wird der Facharzt Arzneimittel zum Auftragen auf die Haut oder zum Einnehmen verordnen. Zum Einsatz kommen Zubereitungen mit Benzoylperoxid, Salicylsäure, Azelainsäure, Retinoide oder Antibiotika.
Ernährungsumstellung kann Akne lindern
Einige Wissenschaftler vertreten die These, dass Akne durch die Ernährung beeinflusst werden kann. Auslöser sollen Nahrungsmittel mit hohem glykämischen Wert sein, beispielsweise Zucker, Kartoffeln oder Getreide. Durch die Zufuhr zu vieler Kohlenhydrate, sollen vermehrt Hormone ausgebildet werden, die die Aknebildung anregen. Als Ergänzung zur Hautpflege und Behandlung mit Medikamenten, können Patienten daher bei Bedarf eine Nahrungsumstellung ausprobieren.
Baby-Akne ist kein Grund zur Sorge
Etwa 20 Prozent der Säuglinge bilden eine Baby-Akne aus. Der Unterschied zur Akne in späteren Jahren: Die Talgdrüsen der Kleinen sind zwar verschlossen, allerdings nicht entzündlich. Baby-Akne verläuft in der Regel mild und heilt innerhalb von drei bis sechs Monaten aus, ohne Narben zu hinterlassen. Eltern können die betroffenen Hautstellen regelmäßig mit warmem Wasser reinigen.
Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist für Gesundheit und Prävention berät der Apotheker seriös und unabhängig. Er begleitet den Patienten fachlich, unterstützt ihn menschlich und hilft ihm so, seine Therapie im Alltag umzusetzen.