Dienstag, 31. Juli 2018

5000 Jahre Kostheim - Der falsche Prophet



Aschaffenburg/Mainz (internet-zeitung) – Ein in Aschaffenburg gezeugter falscher Prophet kommt zu neuen literarischen Ehren. Das Taschenbuch „5000 Jahre Kostheim“ von Ernst Probst und Doris Probst schildert das abenteuerliche Leben des Sektierers und Siedlungsgründers Bernhard Müller (1788-1834). Dessen Mutter war die attraktive Näherin Helene Balser, die ein hoher Geistlicher im Schloss Aschaffenburg geschwängert hatte. Man munkelt sogar über eine Vaterschaft von Karl Theodor von Dalberg (1744-1817), der am 31 August 1788 in Aschaffenburg die Bischofsweihe empfing sowie später Mainzer Erzbischof und Kurfürst wurde.

Um dem Kind offiziell einen Vater zu verschaffen, verheiratete man Helene mit dem jungen Kunstgärtner Johann Adam Müller aus Kostheim am Main. Die Geburt des kleinen Bernhard erfolgte 1788 heimlich. Vom achten bis zum 14. Lebensjahr erhielt der außergewöhnlich talentierte Junge in einem Seminarium in Mainz Unterricht. Später entwickelte er eigene Anschauungen und glaubte, seine außergewöhnliche Geburt und Herkunft seien das Vorzeichen einer göttlichen Mission. 1813 kam er nach Cork in Irland und lernte den Jesuiten Bruder Martin kennen. Letzterer entwarf eine Reichsordnung für das „Herzogthum Jerusalem“, in dem Müller der Herzog und Prophet sein sollte. Den Namen Müller sollte er ablegen und sich „Proli“ („Sohn Gottes“) nennen. „Proli“ zog mit Gleichgesinnten nach London, Hamburg, Stuttgart, Würzburg und Offenbach, wo er den „Tulpenhof“ erwarb. 1829 sandte er 70 gleichlautende Manifeste an europäische Regierungshäuser.
Darin forderte er die Regierenden auf, sofort von ihrem Thron zu steigen, ihre Völker zum Eintritt in das tausendjährige Reich freizulassen, sich selbst aber dem Propheten zu Füßen zu legen.

Als es in Deutschland ungemütlich für ihn wurde, wanderte „Proli“ im Juli 1831 mit seiner aus Frankfurt stammenden Lebensgefährtin Elisa Heuser (1799-1881) und Anhängern nach Amerika aus und bezeichnete sich nun als „Maximilian Graf von Leon“. Im Frühjahr 1832 kaufte er in Phillipsburg am linken Ufer des Ohio einen kleinen Weiler mit einigen Hütten und ließ sich dort mit 300 Getreuen nieder. Er errichtete eine Wirtschaft und einen Schmelzofen, mit dem er aus dem dortigen Gestein vergeblich Gold schmelzen wollte. Im Juli 1833 erklärte „Graf Leon“ den Mitgliedern seiner Kolonie, sie müssten diese auflösen, weil kein Geld mehr da sei. Sein Tod bald darauf wird unterschiedlich geschildert. Er soll der Cholera oder dem Gelbfieber erlegen oder im Missouri zufällig oder absichtlich ertrunken sein.

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