Donnerstag, 15. Februar 2007

Mainz lag nicht immer am Rhein



Video "Mainz am Rhein" von Youtube

Mainz (internet-zeitung) - Der Rhein ist mindestens zwölf Millionen Jahre alt. Seine Anfänge lassen sich bis in die so genannte Miozänzeit verfolgen, in der räuberische Bärenhunde, krallenfüßige Huftiere, frühe Menschenaffen, riesige Rüsseltiere und mörderische Säbelzahnkatzen an den Ufern des Flusses lebten. Dies berichtet das Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" (Omnibus-Verlag, ISBN 3-570-20953-9 des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst.

Jener Ur-Rhein hatte teilweise ein ganz anderes Flussbett als heute. Er strömte ab dem Raum Worms quer durch Rheinhessen über Eppelsheim, Bermernsheim, den Wissberg bei Gau-Weinheim und den Steinberg bei Sprendlingen (Rheinland-Pfalz) auf die Binger Pforte zu. Die Gegend von Oppenheim, Nierstein, Nackenheim und Mainz hat der Ur-Rhein nicht berührt. Das Quellgebiet des Ur-Rheins lag vermutlich im Kaiserstuhl-Massiv.

Vor etwa 5,3 bis 2,3 Millionen Jahren war die Ur-Mosel der größte Nebenfluss des Ur-Rheins und zu dieser Zeit wahrscheinlich sogar länger als dieser. Zur ersten Verbindung von Rhein und Main kam es irgendwann im frühen Eiszeitalter vor etwa 1,5 Millionen bis 800000 Jahren. In Warmphasen dieses von starken Klimaschwankungen geprägten Zeitalters schwammen im Rhein, der mehrfach sein Flussbett verlagerte, bis er sich endlich bei Mainz und Wiesbaden befand, sogar Flusspferde.

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Das inzwischen vergriffene Taschenbuch „Rekorde der Urzeit“ ist zeitweise gebraucht erhältlich bei:
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