Dienstag, 25. Mai 2010

Von der Urzeugung zum künstlichen Leben

Wie das Leben auf der Erde entstand ist eines der interessantesten wissenschaftlichen Rätsel. Noch konnte es nicht völlig gelöst werden, aber die Forscher kommen der Lösung immer näher.

Aus: Spektrum der Wissenschaft, Dossier 3/2010

Viele der notwendigen Schritte auf dem Weg zu sich selbst vermehrenden Organismen konnten sie inzwischen nachvollziehen und so ein plausibles Bild der Prozesse gewinnen, die auf der frühen Erde die ersten primitiven Einzeller hervorbrachten.

Andere Wissenschaftler gehen noch weiter. Sie wollen künstliches Leben schaffen und haben dazu die synthetische Biologie begründet. Derzeit sind sie dabei, Module für elementare biologische Vorgänge zu entwerfen. Daraus hoffen sie nach dem Baukastenprinzip Organismen mit maßgeschneiderten Eigenschaften zusammensetzen zu können.

Das Dossier "Von der Urzeugung zum künstlichen Leben" gibt einen Einblick in diese ebenso aktuelle wie faszinierende Forschungsrichtung.

Inhaltsverzeichnis

Der Ursprung des irdischen Lebens
Im Labor wiederholen Forscher die tastenden Schritte, mit denen einst aus unbelebter Materie die ersten Organismen entstanden.

Kam erst der Stoffwechsel?
Noch vor dem Auftreten eines Replikators könnten miteinander gekoppelte Zyklen energiegetriebener Reaktionen zwischen kleinen Molekülen eine frühe Art von Stoffwechsel etabliert haben.

Ein steiniger Weg
Außer Luft und Wasser war Gestein der einzige Rohstoff auf der Friiherde. Minerale katalysierten wahrscheinlich die Bildung der ersten Biomoleküle und boten dem frühen Leben Nischen, in denen es sich entwickeln konnte.

Urzeugung in der Tiefsee
Vieles spricht dafür, dass das Leben an heißen Quellen am Meeresgrund entstand. Poren und Hohlräume in dortigen Mineralen bildeten geeignete Brutstätten für die ersten Organismen.

Aliens auf der Erde?
Ist das Leben auf unserem Planeten eventuell sogar mehrfach entstanden? Das wäre durchaus denkbar. Forscher suchen deshalb nach Mikroorganismen, die sich grundlegend von der uns bekannten Lebensform unterscheiden.

Ein neues Molekül des Lebens?
Zwitter aus Protein und DNA standen vielleicht am Beginn des Lebens und könnten nun die Konstruktion künstlicher Wesen ermöglichen.

Mikroorganismen aus der Retorte
Sie sollen Schwermetalle abbauen, Wirkstoffe erzeugen und Krebszellen vernichten - synthetische Mikroorganismen, entworfen von Geningenieuren. Wie bald wird es sie geben?

Baukasten für Biomaschinen
Mit Prinzipien und Methoden der Ingenieurwissenschaften wollen Forscher maßgeschneiderte Kreaturen als Biomaschinen konstruieren.

Leben vom Reißbrett – ein bisschen zumindest
Leben aus dem Nichts erschaffen können Biologen noch nicht. Aber mit Hilfe von Robotern gelingt es womöglich schon bald, Genome nach Belieben zu synthetisieren und zum Leben zu erwecken.

Ein schwer fassbares Phänomen
Wer gottgleich Leben kreieren oder seinen Ursprung auf der Erde ergründen will, muss eine Vorstellung davon haben, worum es sich eigentlich handelt. Doch Kriterien für Leben sind schwer zu finden.

82 Seiten, ISBN 978-3-941205-47-5, € 8,90