München (internet-zeitung) - Als Anerkennung eines Lebenswerks bzw. des Gesamtschaffens von Künstlerinnen und Künstlern aus allen Stilrichtungen des Tanzes vergibt die Stadt München alle drei Jahre den mit 10.000 Euro dotierten Tanzpreis. Jessica Iwanson wird das Preisgeld komplett in die Iwanson-Sixt-Stiftung für zeitgenössischen Tanz fließen lassen, die es wiederum als Weiterbildungsstipendien an junge Tänzer ausschüttet.
In der Begründung schreibt die Jury:
"Seit fast vier Jahrzehnten leistet Jessica Iwanson unermüdlich bemerkenswerte Pionierarbeit für den zeitgenössischen Tanz vor allem in München, stets jedoch mit dem Anspruch, Modern Dance in einer internationalen Perspektive zu vermitteln. Aus kulturhistorischer Perspektive betrachtet geschah dies bereits zu einem Zeitpunktals der zeitgenössische Tanz in München noch keine in die Öffentlichkeit hinein wirkende Plattform hatte.
Von Anfang an bildete die "Iwanson-Schule" Tänzer/innen europäischer Herkunft aus und förderte deren professionelle Entwicklung und internationale Ausrichtung. Hervorgehoben sei in diesem Zusammenhang:
Die "Iwanson-Schule" bereitete kontinuierlich den Weg dafür, dass sich in der Stadt München eine "freie Tanz-Szene2 nachhaltig entwickeln konnte und dass diese fortlaufend durch Absolventen (Tänzer/innen, Choreographen/innen) neue Impulse erhält.
Im Gegensatz zu manch anderen Kolleg/innen und trotz mitunter schwieriger Bedingungen bleibt Jessica Iwanson in München. Sie engagiert sich auf bemerkenswerte Art und Weise, kreativ und künstlerisch kompetent im Bereich des Tanzes.
Jessica Iwanson setzt kulturelle Impulse und ist nach wie vor visionär: Zusammen mit ihrem Mann Stefan Sixt gründete sie jüngst die "Iwanson-Sixt-Stiftung für zeitgenössischen Tanz" und das Nachwuchsprogramm "Junger Tanz München". Beide Programme repräsentieren exemplarisch nachahmenswerte, gelungene Modelle von "public private partnership", Kulturförderung durch Kooperation zwischen öffentlicher
Institution und privater Initiative. Jessica Iwanson steht kongenial für die Motivation, Tanz-Kultur in der Stadt München voranzubringen."
Der Jury gehörten an: Ferenc Barbay (Preisträger 2006), Dr. Tanja Ertel (Tanzwissenschaftlerin), Eva-Elisabeth Fischer (Süddeutsche Zeitung), Sigrid Gareis (Kuratorin für Tanz), Dr. Georg Lechner (ehem. Programmleiter Tanz, Goethe-Institut), Hans Henning Paar (TanzTheaterMünchen) sowie aus dem Stadtrat Dr. Ingrid Anker (SPD), Thomas Niederbühl (Die Grünen/RL), Monika Renner (SPD), Ursula Sabathil (CSU) und Elisabeth Schmucker (CSU).
Die Verleihung des Tanzpreises 2010 an Jessica Iwanson erfolgt zusammen mit der Verleihung des Förderpreises Tanz 2010 an den Tänzer und Choreographen Ludger Lamers am Montag 5. Juli, 19 Uhr, im Alten Rathaussaal im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung.