Donnerstag, 30. September 2010

Weisheiten der Indianer


















Leseprobe aus dem Taschenbuch „Meine Worte sind wie die Sterne“ von Sonja Probst und Ernst Probst:

*

Wie lange leben wir auf Erden?
Nicht für immer, nur eine kleine Spanne.
Jade zerbricht, Gold wird zerdrückt,
Quetzalfedern knicken.
Nichts dauert auf Erden,
alles lebt nur einen Hauch lang.
Unsere Zeit ist geliehen,
im Nu müssen wir sie hinter uns lassen.

AZTEKEN

*

Die Erde ist unsere Mutter,
sie nährt uns.
Was wir in sie hineinlegen,
gibt sie uns zurück.

BEGADI, BIG THUNDER (Wabanaki)

*

Ein Volk ist so lange nicht erobert,
wie die Herzen seiner Frauen stark sind.
Dann aber ist es aus und vorbei –
einerlei, wie mutig wie Krieger
und wie stark ihre Waffen
auch sein mögen.

CHEYENNE-REDENSART

*

Ein Stamm besteht aus lauter Individuen
und ist so gut wie jeder Einzelne.

CHIEF SEATTLE (Duwamish)

*

Brüder wir wünschen den Frieden.
Alle roten Menschen wünschen Frieden.
Aber wo die Weißen hinkommen,
da gibt es keinen Frieden,
außer im Inneren unserer Mutter Erde.

CHIEF TECUMSEH (Shawnee)

*

Was ist das Leben?
Es leuchtet auf wie ein Glühwürmchen
in der Nacht.
Es vergeht wie der Hauch des Büffels
im Winter.
Es ist wie der kurze Schatten,
der über das Gras huscht
und sich im Sonnenuntergang verliert.

CROWFOOT (Blackfeet)

*

Wir wurden zusammen
mit allen Geschöpfen
auf diese Erde gesetzt.
Alle diese Geschöpfe,
auch die kleinsten Gräser
und die größten Bäume,
sind mit uns eine Familie.
Wir sind alle Geschwister
und gleich an Wert
auf dieser Erde.

DANKGEBET DER IROKESEN

*

Es ist viel leichter,
das grüne Gras woanders anzuschauen,
als bei sich zu Hause im eigenen Garten.

DAVID SEVEN DEERS
(Halkomelen Skwah)

*

So vielfältig sind die Wunder
der Schöpfung,
dass diese Schönheit niemals enden wird.
Die Schöpfung ist hier.
Sie ist genau jetzt in dir,
ist es schon immer gewesen
Die Welt ist ein Wunder.
Die Welt ist Magie.
Die Welt ist Liebe.
Und sie ist hier, jetzt.

GAYLE HIGH PINE

*

Im Haus des Langen Lebens, dort lebe ich.
Im Haus des Glücks, dort lebe ich.
Schönheit unter mir, dort lebe ich.
Schönheit über mir, dort lebe ich.
Schönheit rings um mich her, dort lebe ich.
Ins Alter reisend, mit ihm lebe ich.
Auf dem guten Pfad bin ich,
auf ihm lebe ich.

GESANG DER NAVAJO

*

Alle Dinge der Schöpfung sind heilig.
Jeder Morgen ist heilig,
jeder Tag ist heilig.
Denn das Licht des Tages
wurde von Wankan Tanka,
unserem Vater, gesandt.
Bedenkt, dass alle Geschöpfe dieser Welt
heilig sind
und darum entsprechend behandelt
werden wollen.

HEHAKA SAPA, BLACK ELK (Sioux)

*

Die Vögel verlassen die Erde
mit ihren Flügeln.
Auch die Menschen
können die Erde verlassen,
zwar nicht mit Flügeln,
aber mit ihrem Geist.

HEHAKA SAPA, BLACK ELK (Sioux)

*

Im Leben eines Indianers
gibt es keine schlechten Tage.
Auch wenn die Zeiten
noch so schwierig sind,
jeder Tag ist gut,
weil du am Leben bist, ist jeder Tag gut.

HENRY OLD COYOTE (Crow)

*

Wenn du dein Herz nicht hart werden lässt,
wenn du deinen Mitmenschen
kleine Freundlichkeiten erweist,
werden sie dir mir Zuneigung antworten.
Sie werden dir
freundliche Gedanken schenken.
Je mehr Menschen du hilfst,
desto mehr dieser guten Gedanken
werden auf dich gerichtet sein.
Dass Menschen dir wohlgesinnt sind,
ist mehr wert als Reichtum.

HENRY OLD COYOTE (Crow)

*

Mit Hilfe der Sonne
wurde die Erde geschaffen.
Die Erde und ich, wir sind eins.
Der Eine, der das Recht hat,
über das Land zu verfügen,
ist der Eine, der es geschaffen hat.

CHIEF JOSEPH (Nez Perce)

*

Ich sitze in freier Natur, am See.
Die Weißen möchten,
dass ich wie sie arbeite,
wie sie viel Geld verdiene,
wie sie ein Auto kaufe
und wie sie in freier Natur, an einem See,
Urlaub mache und angle.
Ich sitze schon in freier Natur, am See ...

KANADISCHER INDIANER

*

Friede ist nicht nur die Zeit
zwischen zwei Kriegen,
Friede ist das Gesetz
menschlichen Handelns.

LEHRE DER IROKESEN

*

Wenn wir recht handeln
und wenn zwischen jedem Menschen
und jedem Volk
Gerechtigkeit herrscht,
dann haben wir Frieden.

LEHRE DER IROKESEN

*

Andere Religionen belehren ...
Unsere meint,
dass das Herz jedem Menschen
seinen eigenen Weg zeigt.

MOWIHAIZ, MAGPIE (Cheyenne)

*

Wenn immer der rote Jäger
auf seinen Streifzügen
etwas erblickt,
was eindrucksvoll und erhaben ist,
verharrt er einen Augenblick
in andächtigem Schweigen.
Für ihn ist es nicht notwendig,
einen von sieben Tagen zu heiligen,
denn für ihn ist jeder Tag heilig.

OHIYESA (Sioux)

*

Kein Mensch kann seine Mutter besitzen,
keiner kann die Erde
zu seinem Eigentum machen.

OJIBWA

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Wer etwas Wichtiges vorhat,
sollte nicht lange Reden halten,
sondern nach ein paar Worten
zur Sache kommen.

SAGOYEWATHA, RED JACKET (Seneca)

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Ihr sollt wissen,
dass alles, was ihr braucht,
Geschenke der Erde unten,
des Himmels oben
und der vier Winde sind.
Wenn ihr euch gegen
diese Elemente vergeht,
wird es schlimme Konsequenzen
für euch haben ...

SIOUX-LEGENDE
VON WHITE BUFFALO MAIDEN

*

Menschen, die bloß arbeiten,
finden keine Zeit zum Träumen.
Nur wer träumt, gelangt zur Weisheit.

SMOHALLA (Nez Perce)

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Das Wissen um die spirituelle Beziehung
zum gesamten Universum
ist ohne Bedeutung,
denn Bewusstsein von irgend etwas
ist nicht die Wirklichkeit jener Sache.
Dass man von der Existenz
der Liebe weiß,
bedeutet nicht zu lieben.

SOTSISOWAH (Seneca)

*

Denk mit dem Herzen.

SPRICHWORT DER HOPI

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Du kannst den Regenbogen nicht haben,
wenn es nicht irgendwo regnet

SPRICHWORT
DER PUEBLO-INDIANER

*

Die Bücher des weißen Mannes
genügten mir nicht ...
Der Große Geist
hat mir die Möglichkeit gegeben,
an der Hochschule der Natur zu studieren,
die Wälder und Flüsse,
die Berge und die Tierwelt.

TATANCA MANI (Stoney)

*

Weißt du, dass Bäume reden.
Die sprechen miteinander,
und sie sprechen zu dir, wenn du zuhörst.
Aber die weißen Menschen hören nicht zu.
Sie haben es nie der Mühe wert gefunden,
uns Indianer anzuhören, und ich fürchte,
sie werden auch auf die anderen Stimmen
in der Natur nicht hören.
Ich selbst habe
viel von den Bäumen erfahren:
Manchmal etwas über das Wetter,
manchmal über Tiere,
manchmal über den Großen Geist.

TATANCA MANI (Stoney)

*

Seht, Brüder, der Frühling ist gekommen.
Die Erde wird von der Sonne umarmt,
wir werden bald die Ergebnisse
dieser Liebe sehen.
Jedes Samenkorn ist erwacht,
genauso jedes Tier.
Durch diese geheimnisvolle Kraft
erhalten auch wir unser Leben.

TATANKA YOTANKA, SITTING BULL
(Hunkpapa)

*

Die drei schlimmsten Übel sind:
Dummheit, Faulheit und Feigheit.

TECUMSEH (Shawnee)

*

Alles, was Natur
an Gutem schenken kann,
schenkt sie uns in Fülle.
Und dazu die Begabung,
all das zu genießen ...

WABANAKI

*

Warum sollte man mit Gewalt rauben,
was man in Güte durch Freundschaft
und Liebe erhalten kann?

WAHUNSONACO0K (Irokese)

*

Geh aufrecht wie die Bäume.
Lebe dein Leben so stark wie die Berge.
Sei sanft wie der Frühlingswind.
Bewahre die Wärme der Sonne
im Herzen,
und der Große Geist
wird immer mit Dir sein.

WEISHEIT DER NAVAJO

*

Die Erde ist das Paradies,
und wo du deinen Fuß auch hinsetzt
ist heiliges Land.

WILFRIED PELLETIER (Ojibway)

*

Heilige Mutter Erde,
die Bäume und die ganze Natur
sind Zeugen
deines Denkens und Wirkens

WINNEBAGO

*

Das Land mit seinen Bäumen
war den Weißen gleichgültig.
Wir fällen keine Bäume,
sondern nutzen nur totes Holz.
Aber die Weißen
sprengen die Bäume sogar
aus der Erde
und zerhacken sie.
Überall, wo der weiße Mann
die Erde berührt,
hat, hat sie Wunden.

WINTU

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Die Herausgeber

Sonja Probst
wurde am 28.Juli 1975 in Mainz geboren. Von 1995 bis 2003 studierte sie dort an der Johannes-Gutenberg-Universität Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Anglistik und Publizistik. Neben dem Studium schrieb sie Artikel für die „Allgemeine Zeitung“, Mainz, und arbeitete als Redaktionsassistentin bei „3sat“. Im Juli 2003 begann sie ein Volontariat in der Redaktion des „Wiesbadener Kurier“. Ab Juli 2005 arbeitete sie als Lokalredakteurin der „Allgemeine Zeitung“, Mainz.

Ernst Probst
kam am 20.Januar 1946 in Neunburg vorm Wald im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz zur Welt. Er arbeitete zunächst als Journalist in Nürnberg, Bayreuth und Mainz, später als Buchautor und schließlich als Verleger sowie als Fossilienhändler und Antiquitätenhändler. Er schrieb weltweit für deutschsprachige Zeitungen, Zeitschriften und Nachrichtenagenturen und verfasste zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher.

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Das Taschenbuch "Meine Worte sind wie die Sterne" ist erhältlich bei
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