Schleusingen / Nierstein (internet-zeitung) – Ein weltweit einmaliger Fund ist die neueste Attraktion im Naturhistorischen Museum Schleusingen in Thüringen. Dabei handelt es sich um eine aus rund 30 Einzelteilen zusammengesetzte, ungefähr 3 Meter große Gesteinsplatte mit zwei erwachsenen und einem jugendlichen Süßwasserhai aus der frühen Permzeit (Rotliegendzeit) vor etwa 290 Millionen Jahren.
Diesen Prachtfund hat ein Team um die renommierten Fossilienexperten Arnulf Stapf und Harald Stapf aus Nierstein am Rhein unweit von Kaiserslautern in der Pfalz ausgegraben. Die zeitaufwändige Präparation im Naturhistorischen Museum Schleusingen zog sich anderthalb Jahre dahin.
Arnulf Stapf ist der Gründer des renommierten „Paläontologischen Museums Nierstein und Harald Stapf sein Sohn. Den Beiden sind bereits zahlreiche Entdeckungen seltener fossiler Tiere und Pflanzen in Deutschland und anderswo geglückt, die die Fachwelt begeistern. Prachtfossilien, die von Arnulf oder Harald Stapf geborgen wurden, sind in zahlreichen Publikationen im In- und Ausland abgebildet.
Die Platte mit den drei Süßwasserhaien aus der Pfalz gilt als „Fossil des Jahres 2011“. Sie wurde Mitte Januar 2011 von der Paläontologischen Gesellschaft der deutschsprachigen Länder in Schleusingen präsentiert. Der kostbare Fund ist eine Dauerleihgabe des Landes Rheinland-Pfalz und im Schloss Bertholdsburg zu bewundern.
Zwei der urzeitlichen Süßwasserhaie sind geschlechtsreif. Bei ihnen blieben die Begattungsorgane erhalten, die denen heutiger Haie ähneln. Ein Hai ist 2,15 Meter lang. Vom jugendlichen Hai ist nur der vordere Teil zu sehen. Zu erkennen sind auch Reste eines Stachelfisches und eines Schmelzschuppenfisches.
Alle drei Süßwasserhaie gehören zu Art Orthacanthus (Lebachacanthus) senckenbergianus. Die ursprünglich dunklere, verkalkte Knorpelsubstanz dieser fossilen Haie hat sich durch die Hitze infolge vulkanischer Aktivitäten weiß gefärbt. Sie hebt sich optisch kontrastreich auf dem umgebenden dunkelgrauen Gestein ab.
Über den Fund „Drei Hai-Skelette vereint“ hat die „Deutsche Presse-Agentur“ (dpa) einen Artikel verbreitet, der in zahlreichen Zeitungen und im Internet veröffentlicht wurde.