Montag, 23. Mai 2011

Regensburg macht e-mobil












Auftanken an der Steckdose: Ein neues Unternehmens- und Forschungsnetzwerk im ostbayerischen Regensburg will dazu beitragen, diese Vision im großen Stil Wirklichkeit werden zu lassen. Foto: obx-news


Neues Cluster E-Mobilität: Das ostbayerische Regensburg will bei der Weiterentwicklung der Elektromobilität zukünftig eine führende Rolle in Deutschland und in Europa übernehmen


Regensburg (obx - internet-zeitung) – Das Ziel ist klar, der Weg dahin ist noch mit vielen Fragezeichen versehen: Bis zum Jahr 2020 sollen auf Deutschlands Straßen eine Million Elektroautos unterwegs sein, die man ganz bequem an der „Strom-Zapfsäule“ volltanken kann. Das ostbayerische Regensburg will bei der Weiterentwicklung der Elektromobilität zukünftig eine führende Rolle in Europa einnehmen. Mehr als 60 Automobilzulieferer haben sich in einem Netzwerk zur E-Mobilität zusammengeschlossen mit dem Ziel, mit weiteren „E-Regionen“ in Schweden, Italien, Frankreich und Polen zum Schrittmacher bei der Erforschung der Antriebs-, Sicherheits- und Speichertechnologien der Zukunft zu werden.

Die Region Regensburg, Heimat eines BMW-Werks mit rund 10.000 Mitarbeitern, hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der führenden Automobilzulieferer-Regionen Deutschlands entwickelt: Kaum ein Neufahrzeug läuft in Deutschland ohne Technologiekomponenten „made in Regensburg“ von den Produktionsbändern. Unternehmen wie Continental, Infineon oder Osram stehen bei allen großen Automobilherstellern Europas auf den Kundenlisten.

Der Rückenwind aus diesem innovativen Netzwerk und die Forschungskompetenz der ostbayerischen Hochschulen sollen Deutschland ganz neue Perspektiven auf dem Weg in die automobile Zukunft öffnen. Von „Aufbruchstimmung“ in der Region spricht der stellvertretende Leiter des städtischen Regensburger Amtes für Wirtschaftsförderung, Toni Lautenschläger. Dort wird die Cluster-Initiative koordiniert.

Eine intensive Standortanalyse ist mittlerweile abgeschlossen. Vier Expertengremien decken die wichtigsten Themenfelder der E-Mobilität ab: Motor- und Getriebemodelle von morgen stehen im Mittelpunkt der Arbeitsgruppe „Antriebsstrang“, die „Sicherheitsarchitektur im Fahrzeug“ ist Inhalt der Agenda eines zweiten Kreises aus Unternehmern und Wissenschaftlern. Geforscht und entwickelt wird in Regensburg zukünftig auch zu den „Ladestationen der Zukunft“ und zur „Intelligenten Energieversorgung“.

Bis Ende dieses Jahres wollen die vier Arbeitsgruppen erste Ideen präsentieren und weitere Mitglieder für das Cluster gewinnen, um die Kompetenzen noch stärker zu bündeln. Mittel- und langfristig setzen die Regensburger auch auf Unterstützung aus Brüssel. Gemeinsam mit fünf weiteren europäischen Mobilitätsclustern in Paris (Renault und Peugeot), Götland in Schweden (Volvo), dem italienischen Piemont (Fiat) und Warschau (Zulieferer) will Regensburg in den europäischen Forschungsolymp beim Thema E-Mobilität aufsteigen.