Facebook & Co. sind ihren Kinderschuhen längst entwachsen und zu einem mächtigen Bestandteil des Internet geworden. Längst sind es nicht mehr ausschließlich die Suchmaschinen, die Webseiten, wie Nachrichtenportalen und Unternehmen, Klicks bringen. Facebooks Einfluss wächst. Zu diesem Schluss kommt eine vor wenigen Tagen in den USA veröffentlichte Studie.
Die Studie, die am 9. Mai 2011 im „Pew Research Center's Project for Excellence in Journalism“ erschien, gelangt klar zu dem Schluss, dass soziale Netzwerke immer stärker dabei mitwirken, Besucher auf eine Webseite zu holen. Was heute noch die Domäne von Suchmaschinen, wie Google und Microsofts Bing, ist, könnte bald von Facebook & Co. abgelöst werden.
Facebook & Twitter als Nachrichtenkanal
Schon heute nutzen verschiedenste Firmen die sozialen Netzwerke, um Nachrichten über das Unternehmen und Aktionen des Unternehmens zu streuen. Bei Twitter zum Beispiel sind derzeit Internet Casinos sehr aktiv, sie werben über den Kurznachrichtendienst für ihre Angebote, um Spieler auf die Seite zu locken. Für sie eine lohnenswerte Anstrengung, denn immer mehr Menschen nutzen den „Suchschlitz“ von Twitter als Ersatz für eine normale Suchmaschine – oder zumindest als Ergänzung.
Wer also bei Twitter nach bestimmten Begriffen aus der Branche sucht, wie zum Beispiel „online Roulette“, wird schnell fündig und bekommt die passenden Twitter-Kanäle angeboten. Über die Einträge dort gelangen die Nutzer dann weiter auf die Seite des Casinos. Das gilt natürlich auch für andere Firmen, die Twitter in großem Umfang nutzen.
Bei Facebook ist es ähnlich gelagert, hier erstellen die Firmen ihre eigene Webseite, um darüber direkt mit ihren Kunden in Kontakt zu treten. Direkteres Marketing gibt es kaum. Der Vorteil am „werben“ über Facebook & Co.: Die Nutzer entscheiden selbst, wessen Freund sie werden und wem sie folgen wollen. Der Wert der Nachrichten, die ein Unternehmen dann über das Portal verbreitet, steigt für den einzelnen Nutzer, die Chance, diesen Links dann auch zu folgen, ist enorm.
Werden Suchmaschinen unwichtiger?
Es ist unbestreitbar: Google ist noch immer die wichtigsten Suchmaschine im Netz. Das gilt erstaunlicherweise auch für Nachrichten. Die eingangs erwähnte Studie stellte fest, dass die Nutzer der 25 größten amerikanischen Nachrichtenseiten meist über Umwege auf die Website gelangen. Sie verwenden Google, statt die URL direkt über den Browser anzusteuern.
Profitieren können die Nachrichtenportale auch von Facebook & Co., denn die Studie belegt auch, dass das Teilen von Nachrichten mit anderen immer wichtiger wird. Ein weiterer Faktor, der Webseiten dabei hilft, Leser auf ihre Seite zu locken: werden ihre Nachrichten von anderen Menschen im sozialen Netzwerk verbreitet, steigt die Besucherzahl. Bei den untersuchten Seiten waren es zwischen sechs und 8 Prozent der Nutzer, die über Facebook auf die Nachrichtenseite gelangten. Eine jetzt schon hohe Zahl, die mit einiger Sicherheit in den kommenden Jahren noch wachsen wird.