Montag, 11. Juli 2011

Ein neuer Teich in der Pfanne














Im Bau: Das Gelände der kleinen Gartenschau mit dem Titel „Natur in der Stadt“ im oberpfälzischen Tirschenreuth. Hier wird der historische Stadtteich neu angelegt. Foto: obx-news


Zur kleinen Gartenschau investiert das oberpfälzische Tirschenreuth Millionen in ein neues Stadtbild.


Tirschenreuth (obx - internet-zeitung) – Der oberpfälzische Landkreis Tirschenreuth im Nordosten Bayerns gilt als das „Land der 1.000 Teiche“. Etwa 4000 Weiher sollen es sein, die einem ganzen Landstrich ihren Namen geben. Doch ausgerechnet die Kreisstadt Tirschenreuth liegt seit über 200 Jahren auf dem Trockenen – das soll sich nun ändern. Zur kleinen Gartenschau 2013 mit dem Titel „Natur in der Stadt“ gibt sich die Hauptstadt der „Tirschenreuther Teichpfanne“ ein neues Gesicht: nämlich ihr altes. Tirschenreuth geht zurück in die Zukunft. Mit der gigantischen Investitionssumme von etwa 13,5 Millionen Euro will die Kommune mit nur etwas mehr als 9000 Einwohnern einen Teil ihres historischen Stadtbildes wiederherstellen. Mit dem Neubau des Stadtteiches wird auch die fast 300 Jahre alte Fischhofbrücke – die kleine Schwester der berühmten Steinernen Brücke in Regensburg – wieder von Wasser umspült.

„Mit der Neugestaltung des 20 Hektar großen Gartenschaugeländes werden auch städtebauliche Problemviertel beseitigt“, sagt Franz Stahl, Bürgermeister von Tirschenreuth. Wo derzeit die Bagger an der sechs Hektar großen Neuanlage des historischen Stadtteiches arbeiten, trübte bisher eine industrielle Brachfläche das Stadtbild. 2013 wird sich dann die historische Fischhofbrücke über 200 Jahre nach der Trockenlegung der Stadtgewässer 1807 wieder vor der Altstadtkulisse Tirschenreuths im Wasser spiegeln. Ein Platz am See mit einem neuen Hotel und einem Restaurant komplettieren den Kernbereich des kleinen Gartenschaugeländes.

„75 Prozent der Investitionen bleiben in der Region“, sagt Bürgermeister Stahl. Damit ist die kleine Gartenschau auch ein großes Konjunkturprogramm für das Umland. 8,5 der insgesamt 13,5 Millionen Euro für das Projekt bringt Tirschenreuth selbst auf. Seit 2008 wird jedes Jahr eine Summe für die Gartenschau in den Haushalt gestellt.

Und wenn am 25. August 2013 der letzte der erwarteten 300.000 Besucher die Stadt verlassen hat, soll das Geschaffene nicht verfallen. „90 Prozent der Anlagen können auch nach der Gartenschau genutzt werden und steigern die Attraktivität und Lebensqualität unserer Stadt“, sagt Stahl. Die neue Teichanlage bereichert nicht nur das Stadtbild, sondern soll auch als Naherholungsgebiet für die Tirschenreuther dienen.