Eine Studie
des deutschen Bundestags hat die Folgen eines weitflächigen
Stromausfalls untersucht. Das Ergebnis der Experten: Der große
"Blackout" hätte katastrophale Folgen.
Regensburg (obx-BayernReport) - Bereits
zwei Mal stand die Stromversorgung Deutschlands im Winter 2011/2012
kurz vor dem Blackout - dem totalen Ausfall. Besonders gefährdet:
Süddeutschland und Bayern. Das Risiko eines solchen Zusammenbruchs
wächst angesichts der immer labileren Versorgungsstrukturen seit
Abschaltung unter anderem des E.ON-Kernkraftwerks Isar 1 in Bayern und
der wachsenden Stromproduktion durch wetterlabile Windrotoren und
Solarkraftwerk.
Das wenig beruhigende Fazit der Studie: "Die Folgenanalysen haben gezeigt, dass bereits nach wenigen Tagen im (vom Stromausfall) betroffenen Gebiet die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit (lebens-) notwendigen Gütern und Dienstleistungen nicht mehr sicherzustellen ist. Die öffentliche Sicherheit ist gefährdet, der grundgesetzlich verankerten Schutzpflicht für Leib und Leben seiner Bürger kann der Staat nicht mehr gerecht werden. In historischer Perspektive mag zutreffen, dass sich das deutsche Hilfeleistungssystem auf Katastrophen gut vorbereitet hat, und es "nichts" gab, was "nicht bewältigt wurde". Ob dies auch für die "Verbundkatastrophe" eines Stromausfalls zutreffen wird, muss bezweifelt werden", heißt es in dem Papier.
> Alleine in Bayern würde nach Berechnung der Beratungsfirma A.T. Kearne ein 24-stündiger Stromausfall volkswirtschaftliche Schäden von 1,5 Mrd. Euro verursachen.
Die Folgen eines längerfristigen Stromausfalls laut Bundestagsstudie:
> Telekommunikations- und Datendienste fallen teils sofort, spätestens aber nach wenigen Tagen aus.
> Schon nach wenigen Tagen ist mit ernsthaften Engpässen bei der Lebensmittelversorgung zu rechnen.
> Bereits nach 24 Stunden ist die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens erheblich beeinträchtigt.
> Im
Sektor "Transport und
Verkehr" fallen die elektrisch betriebenen Elemente der Verkehrsträger
Straße, Schiene, Luft und Wasser sofort oder nach wenigen Stunden aus.
> Die
Wasserinfrastruktursysteme können ohne Strom bereits nach kürzester
Zeit nicht mehr betrieben werden. Die Folgen ihres Ausfalls,
insbesondere für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser, wären
katastrophal.
In der Studie heißt es zudem ergänzend: "Vielfach wird erwartet, dass künftig die Ausfallwahrscheinlichkeit größer wird. Unterstellt man das Szenario eines mindestens zweiwöchigen und auf das Gebiet mehrerer Bundesländer übergreifenden Stromausfalls, kämen die Folgen einer Katastrophe nahe."