Montag, 23. Januar 2012

Forschungsallianz Immunmedizin: Gemeinsam gegen Krebs, Rheuma und Diabetes














Gemeinsam gegen Krebs, Rheuma und Diabetes: Diese Herausforderung hat sich die neue "Forschungsallianz Immunmedizin" mit Sitz im ostbayerischen Regensburg zur Aufgabe gemacht. Künftig wird die Immun-Forschung an den Universitäten Regensburg, Erlangen-Nürnberg und Würzburg aus der Domstadt koordiniert. Foto: obx-news


Regensburg (obx - internet-zeitung) - Die Entschlüsselung des menschlichen Immunsystems ist eine der zentralen Herausforderungen moderner Medizin - ob die Behandlung von Krebserkrankungen, Rheuma und Diabetes oder die erfolgreiche Transplantation von Organen und Stammzellen - die Anwendungsgebiete der Immunmedizin sind vielfältig. Das Ziel: verbesserte und neue Therapien mit weniger Nebenwirkungen, um den Patienten ein Stück Lebensqualität zurückzugeben. Diese Herausforderung hat sich die neue "Forschungsallianz Immunmedizin" mit Sitz im ostbayerischen Regensburg zur Aufgabe gemacht. Künftig wird die Immun-Forschung an den Universitäten Regensburg, Erlangen-Nürnberg und Würzburg aus der Domstadt koordiniert. Die Vision: eine Entwicklung außeruniversitärer Forschungsinstitute, die eng mit den Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen der Region sowie mit den Universitäten und ihren Kliniken zusammenarbeiten - für einen Hochleistungsmedizin-Standort in Bayern.

"Die Forschungsallianz sehen wir als große Chance, um die Effizienz der Immun-Forschung steigern zu können. Denn die Entwicklung entsprechender Therapien ist sehr zeit- und kostenintensiv", sagt Prof. Dr. Thomas Strothotte, Rektor der Universität Regensburg. Gesteuert wird die Zusammenarbeit durch einen Lenkungsausschuss mit Vertretern aller drei Universitäten. "Der Austausch in der Forschungsallianz stärkt alle Partner", sagte Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.

"Ganz konkret geht es uns darum, den wissenschaftlichen Austausch zu intensivieren, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler standortübergreifend auszubilden, gemeinsam Fördermittel einzuwerben und klinische Studien durchzuführen", erklärt Prof. Dr. Reinhard Andreesen, Leiter der Abteilung Hämatologie und Internistische Onkologie an der Universität Regensburg und Sprecher der neuen Forschungsallianz.

Innerhalb des Forschungsverbunds konzentrieren sich die Universitäten auf unterschiedliche, aber einander ergänzende Schwerpunkte der Immunmedizin. In Regensburg steht die sogenannte Interventionelle Immunologie im Vordergrund. Das Ziel: Organ- und Stammzelltransplantation in Zukunft noch erfolgreicher zu machen. Dazu muss das Immunsystem nach einer Transplantation medikamentös so eingestellt werden, dass es einerseits das neue Zellgewebe nicht abstößt und andererseits Krebszellen und Krankheitserreger weiter bekämpft.

Die Universität Regensburg bündelt die hierfür relevanten Forschungsbereiche im GKC Centrum für Interventionelle Immunologie, das 2010 gegründet wurde und jetzt auch mit Unterstützung der neuen Forschungsallianz Immunmedizin zu einer außeruniversitären Einrichtung weiterentwickelt werden soll. Die Aktivitäten ihres neuen Forschungsverbundes finanzieren die Universitäten aus eigenen Mitteln.

Den langfristigen Ausbau der Forschungsschwerpunkte zu außeruniversitären Einrichtungen will der Freistaat Bayern in den kommenden Jahren finanziell unterstützen. So erhält das GKC Centrum für Interventionelle Immunologie 2012 eine erste Unterstützung von einer Million Euro für seine wissenschaftliche Arbeit. In etwa zwei Jahren soll das GKC dann als eigenständige Einrichtung aus der Universität Regensburg ausgegliedert werden.