Mittwoch, 11. Juli 2012

Heiße Zeiten

Hitzschlag, Sonnenstich & Co: Immer mehr Menschen schlägt die globale Erderwärmung auch auf die Gesundheit. Hier finden Sie Tipps, wie Sie sich am besten vor den Herausforderungen des viel diskutierten Klimawandels schützen können - vor allem auch im Urlaub in wärmeren Regionen.

Regensburg (obx-medizindirekt - internet-zeitung) - Wer in warme Länder reist oder in heimischen Gefilden Urlaub macht, sollte sich vor allem gegen Hitzeschäden wappnen. Hitze und körperliche Anstrengungen vertragen sich schlecht. Also: Aktivitäten in die kühleren Stunden verlegen, pralle Sonne meiden, immer luftdurchlässigen Kopfschutz tragen (Baseballkappen sind ungeeignet), luftige, nicht eng anliegende Kleidung wählen.

Immer wichtiger: Sonnenschutz

Und man kann es nicht oft genug wiederholen: Die Haut der Mitteleuropäer verträgt nur 10 bis 30 Minuten Sonne pro Tag. Diese Zeit kann durch richtig angewandte Sonnenschutzmittel zwar auf das Mehrfache ausgedehnt werden - aber nicht auf sechs bis acht Stunden! Dann kommt es zum Sonnenbrand. Bei schweren Fällen von Sonnenbrand sollten Sie möglichst zum Arzt gehen. Ansonsten können täglich dreimaliges Auftragen von Kortison-Gel auf die betroffenen Hautstellen sowie die täglich dreimalige Einnahme von Azetylsalizylsäure (ASS) helfen.

Beschwerden eines nur leichten Sonnenbrandes lassen sich auch durch feuchte Umschläge, erhöhte Trinkmenge (Wasser, kein Alkohol), After-Sun-Lotionen oder durch Auftragen von gerbstoffhaltigen Aufgüssen aus schwarzem Tee oder Eichenrinde lindern. Von zweifelhaften Hausmitteln wie dem Auftragen von Quark ist abzuraten, da hierdurch Infektionen oder allergische Reaktionen entstehen könnten.

Hitzekrampf oder Hitzekollaps - Hauptursache ist neben der Wärme in erster Linie ein Mangel an Flüssigkeit und Mineralstoffen. Als Folge der starken Erweiterung der Blutgefäße in der Haut kommt es dabei dann zum Kreislaufversagen. Menschen mit Hitzekollaps sollten viel trinken und flach liegen.

Sonnenstich - ist die Folge einer zu langen Sonneneinstrahlung auf den Kopf- und Nackenbereich. Das kann nicht nur Menschen mit Glatze, sondern jeden treffen. Schwindel, Übelkeit und Nackenschmerzen können Anzeichen sein. In diesem Fall muss der Patient sofort in den Schatten gebracht, der Kopf hoch gelagert und mit feuchten Tüchern (nicht mit Eisbeuteln!) gekühlt werden.

Der Hitzschlag kann lebensbedrohlich sein. Deshalb bei den typischen Anzeichen wie roter, heißer Haut, rasendem, starkem Pulsschlag, hohem Fieber (bis über 40 Grad C), Kopfschmerzen, Übelkeit oder Verwirrtheit sofort ärztliche Hilfe suchen. Ein Hitzschlag ist immer ein Anzeichen, dass der Körper es nicht schafft, die Temperatur zu regulieren. Das kann schon in einem geschlossenen Pkw in der prallen Sonne passieren. Bis zum Eintreffen des Arztes kann versucht werden, mit kalten Wickeln die Körpertemperatur zu reduzieren.