Barbing (obx) - Ob Swatch oder Rolex - bei der Herstellung von hochpräzisen Uhrwerken sind Schweizer Manufakturen angeblich das Maß der Dinge. Doch seit kurzem ist Bayerns einzige Uhrenmanufaktur dabei, in diese "Champions-League" der Uhrmacher aufzusteigen. In nur knapp fünf Jahren ist dem Oberpfälzer Ingenieur Konrad Damasko mit einem kleinen Team das gelungen, was bisher nur die großen Traditionshersteller konnten: die Entwicklung eines eigenen Uhrwerks, das neue Maßstäbe in der Zeitmessung setzen soll. Sogar die Test-Piloten des Eurofighter vertrauen heute auf hochpräzise, nahezu unverwüstliche und fast wartungsfreie Uhren aus Ostbayern.
Die Damasko Uhrenmanufaktur in Barbing bei Regensburg ist eine von nur zwei Uhrenmanufakturen in Deutschland. Was den Betrieb besonders macht: Damasko ist die einzige deutsche Manufaktur, die ihr selbst entwickeltes und patentiertes Uhrwerk auch tatsächlich komplett eigenständig fertigt.
Dieses Uhrwerk aus Ostbayern hat der Schweizer Konkurrenz einiges an technischen Innovationen voraus: vom vierfach härteren Edel-Stahl-Gehäuse, über langlebigere Dichtungen bis zur Öl-freien Mechanik. Als weltweit erste Manufaktur baut Damasko das "Herz" seines Uhrwerks außerdem aus polykristallinem Silizium - damit ticken die Uhren aus der Oberpfalz auch bei extremen Temperaturschwankungen und in starken Magnetfeldern noch hochpräzise.
Der Ingenieur und Maschinenschlosser Konrad Damasko liefert mit seiner Firma seit 1990 Metallteile an die Elektro- und Maschinenbauindustrie. "Nebenbei" frönte der Tüftler schon immer seiner Leidenschaft für mechanische Uhren. Mehr als 70 Patent-, Gebrauchs- und Geschmacksmuster hat Damasko schon angemeldet.
Für seinen Ehrgeiz, eine der besten Uhren der Welt zu bauen, hat der Oberpfälzer rund drei Millionen Euro in eigene Fertigungsmaschinen investiert. Vor etwa zwei Jahren gelang ihm mit der Präsentation des eigenen Uhrwerks dann der Durchbruch. Seither ist Damasko eine echte Uhrenmanufaktur.
Derzeit bietet Damasko rund 40 verschiedene Modelle an, die zwischen knapp 1000 und mehr als 3500 Euro kosten. 25 Mitarbeiter kümmern sich um Entwicklung, Fertigung und den weltweiten Vertrieb der innovativen Zeitmesser aus der Oberpfalz. Noch ist die Produktionskapazität auf etwa 3000 Uhren pro Jahr beschränkt. Aber die Pläne für eine neue Fertigungshalle liegen bereits in der Schublade.
