Dienstag, 15. Januar 2013

Eine duftende "Seifenoper" aus Ostbayern

Ein Oberpfälzer Ehepaar hat sein Hobby zum Geschäft gemacht - und mischt mit handgemachten Natur-Seifen den deutschen Markt auf.

Fensterbach (obx) - Hollywood hätte das Drehbuch für diese ostbayerische "Seifenoper" schöner nicht schreiben können: Ein promovierter Physiker und eine studierte Germanistin kehren nach Jahren in den Vereinigten Staaten in ihre ostbayerische Heimat zurück und erschaffen im Keller ihres Einfamilienhauses mit Utensilien aus dem Baumarkt ihre eigene Seifensiederei. Aus dem Steckenpferd der zwei experimentierfreudigen Eheleute wird in kurzer Zeit eine Erfolgsgeschichte der besonderen Art. Die exklusiven Spezialitäten von der Schokoladenseife mit Kakaobutter bis hin zur Seife mit Ziegenmilch sind nicht nur in Deutschland ein Renner, sondern finden auch in Übersee immer mehr begeisterte Anhänger.

Alles begann mit einem Stück Hafer- und Honigseife aus einem Landhotel im US-Bundesstaat New York, das Dr. Günther Röska seiner Frau Ulrike von einer seiner Dienstreisen aus den Vereinigten Staaten mit nach Hause brachte. Zwei Jahre lag die Seife im Badezimmer der Familie herum, bis Ulrike Röska den kleinen cremefarbenen Block aus dem Papier wickelte. Ein Schlüsselmoment: "Das machen wir auch", rief Ulrike Röska ihrem Mann entgegen.

"Ich als promovierter Physiker und meine Frau als Amerikanistin und Romanistin - wir waren meilenweit weg vom Seifensieden", erinnert sich Günther Röska noch gut an seine anfängliche Entrüstung. Doch dann gingen beide das Projekt an. Die Röskas ersteigerten im Internet eine Waage, schafften einen billigen Mixer an und suchten im Keller alte Töpfe zusammen.

Doch anfangs lief es alles andere als geflutscht mit der Seifenproduktion. "Bei der Herstellung von Seifen kommt es auf die genaue Dosierung der unterschiedlichsten Fette, Öle und Zusatzstoffe an. Alles muss auf das Zehntelgramm stimmen und zum richtigen Zeitpunkt gemischt werden", erklärt Günther Röska.

Heute sind die Röskas längst von Autodidakten zu Profis in der Seifensiederei geworden und haben ihr Hobby zum Geschäft gemacht. Jede Seife aus dem Hause Röska wird aus verschiedenen pflanzlichen Fetten und Ölen gemixt - von Avocado-Öl über Kakaobutter bis hin zu Weizen-Öl. Zusätze wie Blüten, Getreideflocken, Kräuter, Obst, Honig oder Algen verleihen den Seifen ihre jeweils ganz besondere Note.

Die eigentliche Verseifung ist eine chemische Reaktion, die binnen etwa 24 Stunden abläuft. Anschließend muss die Seife noch mindestens sechs Wochen reifen bis sie geschnitten und verpackt werden kann.

Die Röskas verzichten bei der Produktion ihrer Naturseifen gänzlich auf Konservierungsmittel und synthetische Zusatzstoffe. Durch das Kaltsiedeverfahren bleiben Vitamine, Glyzerin und Mineralien weitgehend in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Das ist auch der Grund, warum zunehmend Allergiker, Neurodermitiker und andere Menschen mit Hautproblemen auf die Seifen aus Ostbayern setzen.

Ob für die Reinigung nach der Gartenarbeit, zum Rasieren oder für Pflege empfindlicher Haut - mehr als 40 speziell gemixte Seifen stellen Röskas mittlerweile her und verzeichnen wachsende Absatzerfolge.

Zu den Kunden der Röskas gehören heute Drogerien, Apotheken, Heilpraktiker und auch Wellness-Studios im gesamten süddeutschen Raum. Außerdem verkauft das Paar seine exklusiven Seifen auch auf den Märkten der Region und über den eigenen Online-Shop sogar bis in die USA.

Mehr im Internet: http://www.schaumbar-roeska.com