Dienstag, 5. Februar 2013

Altern ist was für Mutige

Heidelberg. Jedes Lebewesen altert. Aber wir Menschen können einiges tun, um diesen Prozess zu verlangsamen. Was genau, das erklärten Forscher des Heidelberger Instituts für Gerontologie jüngst vier Kinder-Reportern der Zeitschrift "Spektrum neo". Zu den Ratschlägen der Wissenschaftler gehören bekannte Gesundheitstipps wie: gesund essen, nicht rauchen, wenig Alkohol trinken und sich viel bewegen. Genauso wichtig sei es aber, Freunde zu haben, sich für andere einzusetzen und "immer wieder Neues zu lernen". Dann bleibe das Leben ein Leben lang spannend, verriet das Forscherteam um Professor Andreas Kruse den jungen Reportern.

Aus: Spektrum der Wissenschaft, neo Nr. 4, Der menschliche Körper


Die vier Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 12 und 14 Jahren lernten bei ihrem Besuch etwa, dass unser Gedächtnis, die "Festplatte" des Gehirns, in einem Menschenalter nicht voll werden kann – dem lebenslangen Lernen sind daher keine Grenzen gesetzt. Überhaupt altert das Gehirn am langsamsten von allen Körperteilen. Das ist auch gut so; sitzt doch hier die Steuerzentrale für alles, was wir tun, denken und fühlen.

Für Feiglinge ist das Altern allerdings nichts, wie die Medizinerin Christina Ding-Greiner betonte. Das spürte neo-Praktikantin Liesa am eigenen Leib, als sie in den "Simulationsanzug" des Instituts schlüpfte. Der machte sie mit einem Schlag um Jahrzehnte älter! Mehr als 30 Kilo Gewicht auf Oberkörper, Hals, Armen und Beinen schränkten ihre Beweglichkeit ein, eine spezielle Brille trübte den Blick und Ohrstöpsel machen das Hören schwer. Kein Wunder, dass selbst einfaches Treppensteigen so zu einer schweißtreibenden Angelegenheit wurde.

Zum Hintergrund: Im Heidelberger Institut für Gerontologie (Alternsforschung) arbeiten viele verschiedene Wissenschaftsbereiche zusammen. Erklärtes Ziel: verstehen, was beim Altern geschieht – und aufzeigen, welche Fähigkeiten ältere Menschen noch haben. Gesprächspartner der neo-Reporter waren neben dem Institutsleiter Andreas Kruse auch die Medizinerinnen und Alternsforscherinnen Christina Ding-Greiner und Gabriele Becker. Alle drei betonen, dass nicht nur die Gene eine Rolle spielen, wie Menschen altern, sondern dass wir selbst auch viel dafür tun können, Körper und Geist beweglich zu halten.