Mittwoch, 6. Februar 2013

So wirken alternative Heilmittel

Komplementäre Heilmethoden werden immer beliebter. Doch welche der "Alternativen" bringen Ihrer Gesundheit wirklich etwas?

Regensburg (obx-medizindirekt) - Wer heilt, hat Recht. Glaubt man diesem Grundsatz, spricht bei bestimmten Erkrankungen viel für die Behandlung mit sogenannten "alternativen" beziehungsweise komplementären Heilmethoden. Dies gilt vor allem für viele, von der Schulmedizin oft nur schwer behandelbare Gesundheitsprobleme, wie zum Beispiel chronische Erkrankungen und Schmerzen. Ganz oben in der Beliebtheitsskala der "Alternativen": Akupunktur, Homöopathie und anthroposophische Therapien.

Akupunktur

Nach Überzeugung der Anhänger der Traditionellen Chinesischen Medizin durchziehen Energiebahnen, Meridiane genannt, unseren Körper. Bei Krankheiten liegt nach Vorstellung der TCM-Mediziner eine Störung im Fluss der Lebensenergie vor. An über 350 Stellen des menschlichen Körpers erreichen diese Energiebahnen als stimulierbare Akupunkturpunkte die Körperoberfläche.

Akupunktur hat ihre Grenzen, vor allem bei schweren organischen Schäden, schweren Entzündungen, Brüchen und Infektionskrankheiten. Aber bei Beschwerden wie chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder chronischen Schmerzen im Kniegelenk zum Beispiel durch Gonarthrose kann Akupunktur durchaus hilfreich sein. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn diese mindestens sechs Monate bestehen.

Patienten sollten auf eine nachgewiesene, hohe Qualifikation der Akupunkteure und eine Einbindung der "alternativen" Behandlung in eine umfassende schmerztherapeutische Gesamtbehandlung achten. Deshalb sollten nur anerkannte und erfahrene Spezialisten mit umfassenden Kenntnissen in der Akupunktur, in der Schmerztherapie sowie in der psychosomatischen Grundversorgung die Nadeln setzen.

Homöopathie

Der Grundsatz dieser vom deutschen Arzt Samuel Hahnemann entwickelten Heilmethode: "Ähnliches mit Ähnlichem heilen". Die Grundstoffe für homöopathische Arzneimittel sind vor allem Pflanzen, Tiere, Mineralien, Metalle oder Stoffe aus erkrankten Organen. Sie werden vor Verabreichung aber häufig so weit verdünnt, dass vom Ausgangsstoff nichts mehr nachzuweisen ist. Dabei werden Verdünnungen erreicht, die ungefähr dem Verhältnis von einem Gramm Kochsalz gelöst im gesamten Wasser des Bodensees entspricht. Es gibt auch noch weit höhere Verdünnungsverhältnisse (Hochpotenzen).

Wenngleich in diesen Arzneien kein Molekül des Ausgangsstoffes mehr nachzuweisen ist, sind diese nach Überzeugung der Homöopathen die am stärksten und tiefsten wirkenden Arzneien. Wie ist das möglich? Nach Überzeugung der Anhänger der Lehre Hahnemanns speichert das Lösungsmittel die Information des Arzneiwirkstoffs und gibt dieses als heilende Kraft an den Körper weiter.

In einem ersten ausführlichen Gespräch dokumentiert der homöopathische Arzt die individuellen Beschwerden sowie das physische und psychische Gesamtbild des Patienten. Auf dieser Grundlage bestimmt der behandelnde Arzt die effektivsten homöopathischen Mittel für die Heilung. Die Kontrolle des Behandlungs- und Heilungsverlaufs erfolgt schließlich durch ein Folgegespräch.

Anthroposophische Medizin

Die Anthroposophische Medizin versteht sich als Erweiterung der Schulmedizin, basierend auf drei funktionellen Bereichen im menschlichen Körper: dem Sinnes-Nerven-System des Denkens und Bewusstseins, dem rhythmischen System von Kreislauf und Atmung und dem Stoffwechsel und Gliedmaßen-System. Ziel der anthroposophischen Behandlung ist es, die Harmonie zwischen den Wesensgliedern auszubalancieren. Neben der Diagnose werden auch das soziale Umfeld und die Persönlichkeit des Erkrankten berücksichtigt. Die drei Säulen der Therapie: schulmedizinische oder anthroposophische Medikamente, individuelle, biodynamische Ernährungspläne und Heileurythmie. Deren Ziel ist es, den Erkrankten zu einem schöpferischen Umgang mit sich und der Krankheit zu führen.