Dienstag, 9. April 2013

Emoticons und Smileys richtig einsetzen

Heidelberg. Die an menschliche Mimik erinnernden Emoticons :-) und Smileys sind in der heutigen Onlinewelt allgegenwärtig. Mit den lachenden oder weinenden Gesichtern zeigen die Schreiber von E-Mails und SMS-Nachrichten ihre Stimmung an oder kommentieren Aussagen. Wie Forscher jetzt in Studien nachwiesen, ist das nicht bloß Staffage, sondern erfüllt eine wichtige kommunikative Funktion – als Ersatz für nonverbale Signale.

Aus: Gehirn und Geist, Mai 2013

Emoticons unterstreichen die Botschaft, die eine SMS-Nachricht oder E-Mail enthält. Das berichten Medienpsychologen in der aktuellen Ausgabe des Magazins Gehirn und Geist (Ausgabe 5/2013). Die Empfänger schließen von den Sonderzeichen, die die menschliche Mimik nachahmen, auf die Laune des Senders – und zwar umso mehr, je ähnlicher sie zu realen Gesichtern sind. Nicht umsonst wandeln viele Chatprogramme oder soziale Netzwerke wie Facebook Emoticons automatisch in Smileys um. Laut einem Team um die Dortmunder Sozialpsychologin Nicole Schäfer wirken solche Mondgesichter besonders stark.

Die virtuellen "Gefühlsmarker" ersetzen in der abstrakten Onlinekommunikation nonverbale Signale. Allzu freigiebig sollte man sie allerdings nicht benutzen, denn das könne kontraproduktiv sein, so die Forscherin weiter. In einer aktuellen Studie konnten sie zeigen, dass die Wirkung der Symbole vom jeweiligen Kontext abhängt: Versuchsteilnehmer beurteilten etwa Vorgesetzten, die in E-Mails viele Emoticons einstreuten, als weniger durchsetzungsfähig. Dieser Autoritätsverlust traf vor allem auf männliche Vorgesetzte zu.