Immer mehr Waldwipfelwege locken ihre Besucher in Deutschland auf Ausflüge in luftiger Höhe - der weltweit längste Baumkronenpfad entstand in Ostbayern im Herzen des größten zusammenhängenden Waldgebiets in Mitteleuropa.
Neuschönau (obx) - Einmal hoch über dem Boden auf "Augenhöhe" mit gigantischen Baumriesen flanieren - immer mehr Menschen in Deutschland genießen dieses urige Abenteuer. Frei nach dem Motto "Zurück auf die Bäume" schossen in den letzten Jahren sogenannte Baumwipfelpfade wie Pilze aus dem Waldboden. Rund zehn dieser luftigen Naturerlebniswege sind in den letzten zehn Jahren in Deutschland entstanden. Und der Hype hält an: Erst kürzlich kamen zwei neue Baumwipfel-Wanderwege hinzu, davon einer in Bayern.
Urige Wälder üben schon immer eine besondere Faszination auf die Menschen aus. Findige Touristiker in ganz Deutschland machen aus diesem Reiz zunehmend ein gutes Geschäft.
Ein Vorreiter bei der Errichtung der spektakulärsten Wipfelwege ist die Walderlebnis-Region Ostbayern. Im Bayerischen Wald, Teil des größten zusammenhängenden Waldgebiets in Mitteleuropa, stehen gleich zwei Baumwipfelpfade - in Neuschönau sogar der mit 1300 Metern längste der Welt. Auch höher hinaus in die Baumkronen kommt man nirgends, als in Ostbayern: Auf ebenbürtige 44 Meter Panorama-Höhe geht es sonst nur noch im thüringischen Hainich.
Mehr als 1,2 Millionen Menschen haben den Baumwipfelpfad in Neuschönau seit der Eröffnung vor gut dreieinhalb Jahren bereits bestiegen. Für besonders mutige bietet der Weg drei Erlebnisstationen mit Seil- und Wackelbrücken, Trapezen und Balancierbalken. Aber auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen können über einen Fahrstuhl problemlos auf den hölzernen Waldwipfelweg gelangen, der sich wie eine Wendeltreppe bis in die luftigen Höhen der Baumriesen des Bayerischen Waldes schraubt.
Ein echter "Himmelspfad" ist Ostbayerns zweiter Baumwipfelweg bei St. Englmar im Bayerischen Wald. Das Besondere: Durch die Hanglage bekommen Besucher den Eindruck, sie würden geradewegs in die Wolken laufen. Neben spektakulären Einblicken in die Welt der Baumriesen bietet der bis zu 30 Meter hohe Waldwipfelweg eine Panorama-Sicht auf das idyllische Donau-Tal.
In Bayern ist die Begeisterung für Baumkronenwege ungebrochen: Erst kürzlich hat im bayerischen Ziegelwies bei Füssen im Allgäu ein neuer Wipfelweg für rund 1,2 Millionen Euro eröffnet. Der führt sogar über die Grenze nach Österreich. Das Nachbarland hat ebenfalls bereits einige Waldwipfelpfade zu bieten. Und auch im tschechischen Böhmerwald gleich hinter der Grenze zu Bayern können die Menschen im Örtchen Lipno seit vergangenem Jahr endlich wieder "zurück auf die Bäume".
