Montag, 26. August 2013

Europareservat Unterer Inn: Hochsaison in Europas größtem Zugvögel-Reservat

Passau (obx) - Im Europareservat Unterer Inn können Besucher in den nächsten Wochen ein einzigartiges Naturschauspiel erleben: Das Schutzgebiet mit seinen unberührten Altwassern und Auwäldern an der Grenze zwischen Niederbayern und Oberösterreich nahe Bad Füssing ist in den nächsten Wochen wieder der Treffpunkt für Zugvögel aus ganz Europa. In diesem größten "Bahnhof" für Zugvögel treffen sich immer zum Herbstbeginn mehrere 100.000 Vögel auf ihrem Weg in den Süden - ein spektakuläres Erlebnis für Beobachter.

Unter Vogelkundlern und Biologen ist das Europareservat Unterer Inn schon immer beliebtes Studienobjekt und Ziel für Zeitreisen in eine Vergangenheit, in der unberührte Landschaften die Ufer von Europas Flüssen prägten. Auf 55 Kilometer Länge und 5500 Hektar Fläche erstreckt sich das Schutzgebiet an der bayerisch-österreichischen Grenze.

100 verschiedene Vogelarten leben dort, 200 verschiedene andere Arten nutzen das Gebiet als Rastplatz auf ihrem Weg in den Süden. Während der Wandersaison im Herbst nutzen täglich 20.000 Vögel das Gebiet, um neue Kraft auf ihrer Reise in wärmere Gefilde zu tanken. Rund eine Viertelmillion Vögel, so schätzen Experten, sind regelmäßig Gast in dem Schutzgebiet.

Sensible Planung hat dafür gesorgt, dass die auch hier angelegten Stauseen den Lebensraum für die Tiere nicht zerstörten, sondern neuen Lebensraum schufen. Alleine rund 10.000 Lachmöwen-Paare brüten in den Altwassern. Auch Schwarzstorch und Tausende Kiebitze bevölkern die Seen. Die umliegenden Auwälder gelten als die artenreichsten Europas: Etwa 800 Schmetterlingsarten wurden hier bisher gezählt.

Jetzt kommt die Zeit, in der vor allem Europas Zugvögel weit ab von Industrien, Zersiedelung und Umweltproblemen Ufer und Sandbänke des Europareservats bevölkern, ungestört in ihrem natürlichen Lebensraum und beobachtet von vielen Naturliebhabern.

Für einen Natururlaub ideal: Die Kombination aus "Birdwatching" und Aktivurlaub. Viele Kilometer Rad- und Wanderwege durchziehen das Europareservat Unterer Inn und geben Raum für Bewegung in intakter Natur, ohne das Leben der Vögel beiderseits des Weges zu stören.

Aussichtstürme öffnen den Blick aus der Vogelperspektive über die Landschaft. Mehrere Lehrpfade schaffen Einblick in das Leben im Europareservat. Im bayerisch-oberösterreichischen Informationszentrum Europareservat Unterer Inn in Ering erfährt man alles über die einmalige Tier- und Pflanzenwelt. Hier werden auch regelmäßig Exkursionen ins Innere des Reservats organisiert.

Das Europareservat Unterer Inn ist auch einer der Höhepunkte des 517 Kilometer langen Innradwegs, der die Radurlauber neben einer kaum überschaubaren Vogelwelt auch so malerische Städte wie Simbach und schließlich an der Mündung des Inns die Dreiflüssestadt Passau erleben lässt. Empfehlenswerter Abstecher nur wenige Kilometer abseits des Innradwegs: die entspannenden Thermen von Bad Füssing in Niederbayern, Europas beliebtestem Heilbad.