Donnerstag, 29. August 2013

Hochtechnologie aus Ostbayern macht Fliegen günstiger

In Regensburg macht ein Triebwerkshersteller Flugzeugturbinen effizienter - mit ultraleichten Turbinenschaufeln für die Jumbo-Jets von morgen.

Regensburg (obx) - Flugbenzin wird immer teurer, und rund um den Globus forschen Flugzeugbauer an den spritsparenden Leichtbaumaterialien und -techniken für die Luftfahrt der Zukunft. Die Niederlassung von General Electric Aviation in Regensburg hat ein weltweit einzigartiges Verfahren für den Bau einer ultraleichten Flugzeugturbinenschaufel entwickelt. Rund fünf Jahre nach dem Start der Pilotanlage in der Donau-Metropole sollen noch in diesem Jahr die ersten Hightech-Turbinenschaufeln das Werk verlassen - unter anderem für die Triebwerke des neuen "Dreamliner" von Boeing.

Fliegen ist teuer und besonders die steigenden Spritpreise treiben die Kosten der Airlines. Daher besonders im Fokus: Die Entwicklung von immer spritsparenderen Triebwerken. Der Konzern General Electric (GE) gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Flugzeugturbinen. In Regensburg hat das Unternehmen jetzt seine bisher leichteste Turbinenschaufel aus einem neuartigen Material zur Serienreife gebracht. Damit werden Flugzeugturbinen künftig noch effizienter.

Flugzeug-Triebwerke sind wahre Wunderwerke der Technik. Rund 20.000 Einzelteile sorgen in den kompakten "Kraftwerken" dafür, dass tonnenschwere Jumbos scheinbar mühelos in den Himmel steigen. Eine der wichtigsten Komponenten: Hunderte Turbinenschaufeln, die in einem Triebwerk rotieren.

Die in Regensburg produzierten, gut 30 Zentimeter großen Hightech-Schaufeln wiegen mit 600 Gramm nur noch rund die Hälfte einer vergleichbaren herkömmlichen Turbinenschaufel, sagt Thomas Jenter, Leiter Instandhaltung, Automation und Arbeitssicherheit im Regensburger GE-Werk. Der vom Unternehmen entwickelte Werkstoff Titaniumaluminid gilt trotz seiner Leichtigkeit als besonders langlebig und hält auch den extremen Temperaturen von mehreren 100.000 Grad Celsius in einer Flugzeugturbine stand.

Noch im Laufe des Jahres sollen die ersten superleichten Turbinenschaufeln das Regensburger Werk verlassen - unter anderem für die Produktion der Triebwerke des Jumbo-Jets Boeing 747 und der als "Dreamliner" bekannten neuen Boeing 787. Derzeit arbeiten 90 Mitarbeiter an der Herstellung der Hightech-Schaufeln, die in einem eigens entwickelten Verfahren produziert werden. Doch das Werk hat noch Luft nach oben: Erweiterungsflächen stehen bereit.

Weltweit startet nach Unternehmensangaben schon heute rund alle zwei Sekunden ein Flugzeug mit Triebwerken von GE - bald auch mit Turbinenschaufeln aus Regensburg.