Hamburg (bestattungen.de) – Immer mehr
Tierbesitzer wünschen sich vom geliebten Haustier einen würdevollen Abschied in
Form einer Tierbestattung. Seit Jahrzehnten steigt die Anzahl der Haustiere in
deutschen Haushalten. Von den nunmehr rund 20 Millionen Katzen und Hunden
versterben jährlich etwa 1,9 Millionen. Die Zahl der Tierbestattungen in
Deutschland hat sich seit 2010 um knapp 74 Prozent auf jährlich rund 160.000
erhöht. Einer Untersuchung des Informationsportals Bestattungen.de (www.bestattungen.de) zufolge sind vor allem soziale Ursachen ausschlaggebend für diesen
anhaltenden Trend.
Räumliche und zeitliche Mobilität und
Flexibilität gehören verstärkt zu den Anforderungen des Berufslebens. Dadurch
zerfasern viele Familien- und Freundschaftsbande. Haustiere als treue Gefährten
füllen diese Lücke für viele Menschen. „Das Haustier ist heute nicht mehr nur
Hobby oder Nutztier, sondern als Sozialpartner häufig ein Ersatz für stabile
soziale Beziehungen zu anderen Menschen“, so Martin Struck, Vorsitzender des
Bundesverbands der Tierbestatter. „Würde, Respekt und Trauerarbeit sind bei
Tierbestattungen ebenso wichtig wie bei Bestattungen von Menschen“, betont
Struck.
Beisetzungen von Tieren wurden bereits im
antiken Ägypten durchgeführt. Für jeden, der heute seinen verblichenen
Vierbeiner nicht in der Tierkörperverwertungsanlage beseitigen lassen will,
bieten sich vielfältige Möglichkeiten. Kunstvoll gestaltete Urnen, aufwändige
Grabmale oder aus der Asche gefertigter Diamant- und Edelsteinschmuck sind
erhältlich. Dabei reichen die Kosten der Tierbestattung je nach Tiergröße und
persönlichen Vorstellungen von 200,- Euro bis zu mehreren Tausend
Euro.
Die steigenden Bemühungen und Ausgaben für
eine Tierbestattung lassen jedoch nicht auf eine generelle Entwicklung hin zu
mehr Tierliebe und Empathie schließen. Aiyana Rosen, Sozialwissenschaftlerin und
Mitbegründerin des Arbeitskreises für Human-Animal-Studies, „Chimaira“,
erläutert die Ambivalenz der Thematik: „Während bestimmte Tiere näher an den
Menschen heranrücken und der Wunsch nach einer menschenähnlichen Behandlung, zum
Beispiel in Form von Tierbestattungen, entsteht, werden andere Tiere hingegen
täglich konsumiert und landen auf dem Teller.“ Bestenfalls wird durch die Trauer
um ein einzelnes Tier jedoch die Reflexion über diese Seite der Tiernutzung
angeregt.
Die Experten von Bestattungen.de erwarten,
dass sich der Trend zur Tierbestattung fortsetzen wird: „Die erhöhte Nachfrage
und das größer werdende Angebot führen zu einem wachsenden und vielseitigeren
Tierbestattungsmarkt“, so Bestattungen.de-Geschäftsführer Fabian Schaaf-Mehta.