In Europas beliebtester Kurgemeinde will ein
Hobby-Astronom die Galaxis auf der Erde "erfahrbar" machen.
Bad Füssing (obx) - Von der Erde bis zur Sonne sind es rund 150
Millionen Kilometer - und das ist nur ein Katzensprung im Vergleich zu den etwa
5 Milliarden Kilometern, die man auf dem Weg zum Planeten Neptun an den Rand
unseres Sonnen-Systems zurücklegen müsste. Die Dimensionen des Weltalls sprengen
jede Vorstellungskraft. Und dennoch: Im niederbayerischen Bad Füssing will jetzt
ein Hobby-Astronom die Galaxis auf die Erde holen. Die Idee: Auf einem
"Planeten-Weg" will Georg Riedl das Weltall buchstäblich "erfahrbar" machen - im
Maßstab 1:1.000.000.000.
"Die Idee ist, den Menschen zu zeigen, wie die Größenverhältnisse in
unserem Sonnensystem aussehen", sagt Georg Riedl. Zu diesem Zweck will der
Unternehmer die Sonne kurzer Hand auf den Kurplatz von Europas
übernachtungsstärkstem Heilbad Bad Füssing verlegen - mit einem Durchmesser von
1,4 Metern. In der Realität entspricht das 140 Millionen Kilometern.
In
unserem Sonnen-System kreist die Erde gemeinsam mit sieben weiteren Planeten in
unterschiedlicher Entfernung um die Sonne. Geht es nach Georg Riedl, dann kann
man sich in Bad Füssing schon bald ganz ohne Raumschiff, einfach zu Fuß oder mit
dem Fahrrad auf eine "galaktische" Abenteuer-Reise von der Sonne bis an den
äußersten Rand unseres Sonnen-Systems begeben.
Der Clou: Jeder
zurückgelegte Meter auf dem geplanten Planeten-Weg entspricht einer Million
Kilometer im All. Auch die Modelle der Planeten sollen an kompakten Info-Tafeln
als maßstabsgerechte Kugeln zu sehen sein. So würde schon rund 150 Meter nach
der Sonne die Erde für einen ersten Aha-Effekt sorgen - sie hat im Verhältnis
zur 1,4 Meter großen Sonnen-Kugel nur einen Durchmesser von 1,3
Zentimetern.
Georg Riedl plant seinen Planeten-Weg auf fünf Kilometern
vom Bad Füssinger Kurplatz über Safferstetten und Egglfing bis in das
österreichische Obernberg am Inn. Am Ende des Wegs soll der Neptun warten. "Der
Planeten-Weg wäre ein weiterer bunter Mosaik-Stein im breiten touristischen
Angebot von Bad Füssing", sagt Alois Brundobler, Bürgermeister der Kurgemeinde.
Die Gemeinde hat den Weg bereits genehmigt.
Jetzt muss Georg Riedl aber
noch die Finanzierung für das rund 17.000 Euro teure Projekt organisieren. 60
Prozent der Summe für den grenzüberschreitenden Planeten-Weg werden vermutlich
aus einem Fördertopf der Europäischen Union bezahlt. Für den Rest möchte Riedl
noch Sponsoren gewinnen.