Frankfurt am Main (landesapothekerkammer-hessen) – Bluthochdruck
beginnt schleichend und tut nicht weh. Genau das ist laut Erika Fink,
Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, das größte Problem bei seiner
Erkennung und Behandlung. Sie rät daher allen, regelmäßig ihren Blutdruck zu
überprüfen: „Nur wenn früh gehandelt wird, können Folgeschäden vermieden werden.
Neben Schlaganfall, Herzinfarkt und fortschreitender Herzschwäche können auch
Schäden an Augen und Nieren auftreten, die nur schwer zu behandeln sind.“ Die
Arzneimitteltherapie birgt ebenso einige Stolperfallen für Patienten. Damit die
Medikamente gut und richtig wirken können, gibt Erika Fink wichtige
Tipps.
Tipp 1:
Durchhalten
Es gibt verschiedene
Gruppen von Blutdrucksenkern. So kann für jeden Patienten das passende
Arzneimittel gefunden werden. Gerade am Anfang kommt es allerdings häufig zu
Präparatewechseln und Nebenwirkungen. Aber auch wenn keine Nebenwirkungen
auftreten, fühlen sich viele Patienten oft unwohl. Allein durch die Tatsache,
dass der Blutdruck jetzt wieder niedriger wird, fühlen sie sich oft müde,
abgeschlagen und träge. Doch diese Zeit muss durchgestanden werden, der Körper
gewöhnt sich binnen weniger Wochen wieder an den normalen Blutdruck und das
Wohlbefinden kehrt zurück. Wer feststellt, dass er durch die Umstellung sehr
müde wird, sollte in der Eingewöhnungsphase das Auto stehen lassen.
Tipp 2:
Konsequenz
Bluthochdruck ist eine
Erkrankung, die eine konsequente Beobachtung und Behandlung braucht. Deshalb
sollte auch weiterhin regelmäßig der Blutdruck gemessen werden. Nur so ist eine
schnelle Therapieanpassung möglich. Aber: Auch wenn man sich gut fühlt und die
Blutdruckwerte in Ordnung sind, heißt das nicht, dass die Tabletteneinnahme
eingestellt werden kann. Schließlich sind die Werte nur durch die
Medikamenteneinnahme gut. Es kommt auch vor, dass Patienten erst ihren Blutdruck
messen und dann je nach Werten mal eine Tablette nehmen oder nicht. Erika Fink
mahnt: „Die Arzneimittel müssen jeden Tag genommen werden und nicht nach
subjektiv empfundenem Bedarf. Eine unregelmäßige Einnahme belastet den Körper
unnötig.“
Tipp 3: Auf die
Experten hören, nicht auf die Nachbarin
Der Erfahrungsaustausch
unter Patienten kann mitunter fatal sein: „Mein Arzt hat gesagt, dass ich mein
Medikament morgens nehmen soll. Abends soll man sie gar nicht nehmen.“ Das ist
individuell sehr verschieden. Bei einigen Patienten möchte man nachts keine zu
starke Blutdruckabsenkung haben, bei anderen ist sie aber dringend erforderlich.
Manche Medikamente wirken besser morgens, andere abends. Patienten sollten
niemals den Einnahmezeitpunkt einfach tauschen. Dies muss immer mit Arzt oder
Apotheker abgesprochen werden.
Tipp 4:
Wechselwirkungen beachten
Wer Blutdrucksenker
einnimmt, sollte bei weiteren Erkrankungen seinen Apotheker um einen
Wechselwirkungscheck bitten. Viele Medikamente schwächen die Wirkung
blutdrucksenkender Präparate ab, dazu gehören zum Beispiel auch rezeptfreie
Schmerz- und Grippemittel. Vorsicht ist ebenso bei Estrogen- und
Cortisontherapien geboten, in speziellen Fällen auch bei der Einnahme bestimmter
Mittel gegen Depressionen.
Tipp 5: Beratung in
Anspruch nehmen
Bei der Einnahme von
Medikamenten gegen Bluthochdruck kann man sehr viel falsch machen. Es beginnt
beim Einnahmezeitpunkt, geht über das falsche Getränk bis hin zu schwierigen
Kombinationen mit Nahrungsergänzungs- oder Lebensmitteln. Patienten sollten sich
daher immer die Zeit für eine Beratung in der Apotheke nehmen.
Der
Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 5.800 Apothekerinnen und Apotheker an.
Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den
Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und
Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre
Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende
Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten
sicher.