Bruno Werntgen mit Mutter Tony Werntgen, Foto: Archiv Paul Wirtz
Taschenbuch „Tony und Bruno Werntgen – Zwei Leben für die Luftfahrt“ von Paul Wirtz und Ernst Probst
Taschenbuch „Tony und Bruno Werntgen – Zwei Leben für die Luftfahrt“ von Paul Wirtz und Ernst Probst
Duisburg / Bonn / Wiesbaden (internet-zeitung) – Der jüngste
Pilot der Welt hieß Bruno Werntgen, war ein Deutscher und ist vor rund 100
Jahren im Rheinland und in Westfalen geflogen. Auf diese wenig bekannte
Tatsache weist das Taschenbuch „Tony und Bruno Werntgen – Zwei Leben für die
Luftfahrt“ (GRIN Verlag, München) hin. Autoren sind Paul Wirtz aus Jülich und
Ernst Probst aus Wiesbaden.
Als er 1893 in Duisburg-Beeck geboren wurde, trug Bruno noch
den Familiennamen Buschmann. Nach der Scheidung seiner Mutter von dem Kaufmann
Mathias Buschmann nahmen Bruno und sein jüngerer Bruder Erik im Mai 1910 den
Mädchennamen Werntgen ihrer Mutter an.
Bruno Werntgen (1893-1913) erwarb im November 1910 im Alter
von 17 Jahren in Berlin-Johannisthal den Pilotenschein. Seine ersten Hopser mit
Eigenkonstruktionen hatte er bereits einige Monate vorher ohne Pilotenschein in
Köppern (heute Friedrichsdorf) im Taunus unternommen. Von 1910 bis 1913 war
Bruno der Held zahlreicher Flugveranstaltungen im Rheinland und in Westfalen,
bei denen ihm Tausende von Zuschauern zujubelten.
Seine aus Duisburg-Ruhrort stammende Mutter Antoinette
(Tony) Werntgen (1875-1954) galt als erste Flugzeugfabrikantin in Deutschland,
weil sie funktionstüchtige Flugapparate konstruierte. Sie betrieb
Flugunternehmen in Köppern (1909/1910), wo sie das „Deutsche Flugtechnische
Institut“ aus der Taufe hob, in Köln-Merheim (1910-1912), wo nach einem
unerlaubten Flug über die Festung ein Flugverbot erfolgte, und in Bonn-Hangelar
(1912/1913). Besonders verdient gemacht hat sie sich um die Anfänge des
Flughafens Bonn-Hangelar. Bruno stürzte im Februar 1913 im Alter von 19 Jahren
in Bonn-Hangelar mit einer Eigenkonstruktion tödlich ab.
Nach dem Tod ihres Sohnes Bruno, der die Seele ihres
Flugunternehmens gewesen war, konnte Tony Werntgen das Geld für ihren Flugplatz
in Bonn-Hangelar nicht mehr aufbringen. Am 13. November 1913 erfolgte vor dem
Amtsgericht Siegburg die Zwangsversteigerung der Firma Werntgen.
1916 heiratete Tony Werntgen in Bad Ems den Opernsänger
Josef Johannes Lindlar (1890-1953) aus Koblenz. Diese Ehe wurde zwölf Jahre
später geschieden. Danach lebte Tony in Berlin, wo auch ihr jüngerer Sohn Erik
(1897-1944) wohnte, der in den 1930-er Jahren in deutschen Spielfilmen als
Nebendarsteller mitwirkte. Bei einem Luftangriff im November 1943 auf Berlin erlitt
Erik schwere Verletzungen, an deren Folgen er Anfang April 1944 in
Oberösterreich starb.
Fast vergessen lebte Tony Werntgen nach dem Zweiten
Weltkrieg in Johannisberg im Rheingau, wo ihr Bruder Wilhelm wohnte. In
Wiesbaden erhielt sie 1953 für ihre besonderen Verdienste das
Bundesverdienstkreuz. 1954 starb sie nach langer Krankheit in Bingen am Rhein.
Ihre letzte Ruhe fand sie im Familiengrab auf dem Nordfriedhof in Bonn. An die
Werntgens erinnern heute Straßennamen (St. Augustin, Köln, Duisburg und
Koblenz), eine Gedenktafel (Köln-Hangelar) und ein Denkmal (Köppern im Taunus).
Der Autor Paul Wirtz gilt als Kenner der Lebensgeschichte der
Luftfahrtpioniere Tony und Bruno Werntgen und hat bereits drei Bücher über
diese veröffentlicht. Ernst Probst schrieb
etliche Bücher über „Königinnen der Lüfte“, das Taschenbuch „Frauen im
Weltall“, zusammen mit Theo Lederer die
Biografie „Christl-Marie Schultes. Die erste Fliegerin in Bayern“ und zusammen
mit Heiko Peter Melle die Biografie „Sturzflüge für Deutschland. Kurzbiografie
der Testpilotin Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg“.
Bestellung des Taschenbuches „Tony und Bruno Werntgen – Zwei Leben für die Luftfahrt“ bei:
http://www.grin.com/de/e-book/174514/tony-und-bruno-werntgen-zwei-leben-fuer-die-luftfahrt
Bestellung des Taschenbuches „Tony und Bruno Werntgen – Zwei Leben für die Luftfahrt“ bei:
http://www.grin.com/de/e-book/174514/tony-und-bruno-werntgen-zwei-leben-fuer-die-luftfahrt